Premierenfilm

Little Men

US/GR 2016, 85 min, DCP, O/d-f
Regie: Ira Sachs
Darst.: Jennifer Ehle, Alfred Molina, Paulina García, Greg Kinnear, Clare Foley, Andy Karl, Yolonda Ross, Theo Tapliz, Michael Barbieri, Talia Balsam u.a.

Nach dem Tod seines Vaters ziehen der wenig erfolgreiche Schauspieler Brian und seine Frau, die Therapeutin Kathy, mit ihrem 14-jährigen Sohn Jake von Manhattan nach Brooklyn in das Haus, das sie von Brians Vater geerbt haben. Im Parterre des Hauses befindet sich das Atelier der Chilenin Leonor, einer Schneiderin und alleinerziehenden Mutter. Ihr Sohn, der quirlige Tony, ist in Jakes Alter. Schnell freunden sich die zwei Jungen miteinander an – zumal beide künstlerische Ambitionen haben, der eine als Schauspieler, der andere als Maler. Doch als Jakes Eltern in ihrer Rolle als frischgebackene Hausbesitzer beschliessen, von Leonor für das Atelier einen «ortsüblichen» Mietzins zu verlangen, stürzt dieser Schritt die ohnehin im Prekariat lebende Frau in schwerste existenzielle Nöte. Doch es gibt da ja noch die Freundschaft der «Little Men» – vielleicht sind die Jugendlichen ja klüger als die Erwachsenen … Vor genau zwei Jahren war im Kinok «Love Is Strange», Ira Sachs’ vorheriger Film, zu sehen. Auch in der Liebesgeschichte zwischen zwei älteren Männern bedrohen Wirtschaftskrise und die Gentrifizierung eines New Yorker Stadtteils die Lebensrealität einfacher Menschen. Alfred Molina, einer der beiden Protagonisten von «Love Is Strange», ist auch in «Little Men» wieder mit von der Partie; in einer Nebenrolle spielt er den Anwalt von Leonor. Die bewundernswert kämpferische Frau wird von der grossartigen Paulina García verkörpert – der chilenischen Schauspielerin, die mit ihrer schauspielerischen Parforcetour als alleinstehende Gloria in der gleichnamigen Tragikomödie ihres Landsmannes Sebastián Lelio brillierte und dafür 2013 den Silbernen Bären als Beste Schauspielerin erhielt. In «Little Men» knüpft sie an diese Glanzleistung an. Die beiden 14-jährigen Newcomer Theo Taplitz und Michael Barbieri als Jake und Tony stehen ihr dabei in nichts nach. «Ein in seinem humanistischen Ansatz grossartiger ‹kleiner› Film, der einen mit seiner emotionalen Authentizität geradezu erschlägt.» David Rooney, The Hollywood Reporter

 

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