Premierenfilm

L’économie du couple

FR/BE 2016, 100 min, DCP, F/d
Regie: Joachim Lafosse
Darst.: Bérénice Bejo, Cédric Kahn, Marthe Keller, Jade Soentjens, Margaux Soentjens, Francesco Italiano, Tibo Vandenborre, Catherine Salée u.a.

Marie und Boris sind seit 15 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder, die Zwillingsmädchen Margaux und Jade. Während Marie aus reichem Haus stammt und mit Hilfe ihrer vermögenden Mutter einst für die Familie ein stattliches Haus erwerben konnte, ist Boris ökonomisch nie auf einen grünen Zweig gekommen. Allerdings hat er als Architekt viel Energie in die Renovation des Hauses gesteckt, so dass er sich durchaus als Mitbesitzer des Anwesens sieht. Doch davon will Marie nichts wissen, als sie die Scheidung einreicht. Sie wirft Boris im Gegenteil vor, sie ausgenützt zu haben. Bereits mit seinen früheren Filmen wie «À perdre la raison» (2012) oder «Nue propriété» (2007) machte sich der Belgier Joachim Lafosse einen Namen als Spezialist für zerrüttete Beziehungen innerhalb von Familien. Diesem Ruf wird er nun auch in seinem neuesten Spielfilm gerecht, bereits dem sechsten seiner Filmografie. Schmerzhaft präzis zeigt er einen Zerrüttungsprozess samt nachfolgendem Ehekrieg, wobei das Protagonistenpaar Bérénice Bejo und Cédric Kahn zu Hochform aufläuft. Vielleicht ist es kein Zufall, dass Erstere in «Le passé» von Oscar-Preisträger Asghar Farhadi ebenfalls eine Frau namens Marie spielte, die sich von ihrem Mann trennte – und dass Letzterer nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Drehbuchautor und Regisseur Erfahrung hat mit Filmen über schwierige Trennungen. Abgerundet wird das hochkarätige Ensemble durch die Präsenz der Schweizer Ausnahmeschauspielerin Marthe Keller als Mutter von Marie. «Wie alle Geschichten, die schlecht ausgehen, hinterlässt ‹L’économie du couple› eine allgemeine Traurigkeit – aber nicht ohne auch neue Perspektiven zu eröffnen. Dabei schafft es Joachim Lafosse perfekt, die Phase des schmerzhaften Übergangs von Liebe zu körperlicher Trennung in den sprichwörtlich ersten Tag vom Rest eines Lebens zu überführen. Dieser endgültige Abschied von einer einstigen trauten Zweisamkeit geht ans Herz und lässt einen als Zuschauer lange nicht mehr los. Stark!» Frédéric Vandecasserie, moustique.be

 

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