Premierenfilm

The Olive Tree (El olivo)

SP 2016, 100 min, DCP, Sp/d-f
Regie: Icíar Bollaín
Darst.: Anna Castillo, Javier Gutiérrez, Pep Ambròs, Manuel Cucala, Miguel Angel Aladren, Carme Pla, Ana Isabel Mena, María Romero, Paula Usero u.a.

Als die heute zwanzigjährige Alma klein war, verkaufte ihr Vater den 2000 Jahre alten Olivenbaum, der auf seinem Landstück in der spanischen Provinz Castellón stand und eröffnete mit dem Erlös ein Restaurant. Doch Almas Grossvater Ramón konnte den Verlust nie verwinden, hat seither kein Wort mehr gesprochen und verbringt die meiste Zeit apathisch dort, wo einst der Baum stand. Als Ramón auch noch das Essen einstellt, entschliesst sich die Enkelin, die auf einer nahen Hühnerfarm arbeitet, zum Handeln. Sie überredet ihren Onkel sowie einen Arbeitskollegen und zwei ihrer besten Freundinnen, ihr bei der Wiederbeschaffung des Baums zu helfen. Allerdings befindet sich das hölzerne Ungetüm mittlerweile in Düsseldorf im Atrium eines Energiekonzerns. Doch Alma ist entschlossen, alle Widerstände zu überwinden, und so macht man sich im Sattelschlepper auf nach Deutschland. Der siebte Spielfilm Iciár Bollaíns («También la lluvia») – die einst als Schauspielerin bei Ken Loach bekannt wurde und 1994 auf dem Set seines Spanienfilms «Land and Freedom» Loachs Drehbuchautor Paul Laverty kennenlernte und mit ihm seit 1997 verheiratet ist – basiert auf einem fait divers. Laverty hatte in der spanischen Zeitung «El País» gelesen, wie 2000 Jahre alte Olivenbäume wegen fehlender Schutzbestimmungen in alle Welt verschachert werden. Daraus entwickelte er zusammen mit seiner Frau das Drehbuch dieses Öko-Märchens, das trotz ernstem Hintergrund unbeschwert daherkommt. «Die Figur der Alma erscheint wie eine Inkarnation der Bewegung, die am 15. Mai 2011 in Madrid begann und sich heute in Podemos fortsetzt – geboren aus dem Willen, sich nicht der Logik ökonomischer Zwänge zu beugen, sondern menschliche Lösungen zu suchen, und seien sie auch noch so utopisch. (…) Dennoch ist ‹El olivo› kein naiver oder gefälliger Film, sondern einer, der auch Widersprüche dieser Haltung zeigt und exemplarisch vermittelt, welch unglaubliche moralische Stärke es braucht, Überzeugungen wie die von Alma zu leben.» José Luis Sánchez Noriega, cineparaleer.com

 

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