Julie Delpy – der weibliche Woody Allen

Broken Flowers

US/FR 2005, 106 min, 35mm, E/d-f
Regie: Jim Jarmusch
Darst.: Bill Murray, Julie Delpy, Heather Simms, Brea Frazier, Jarry Fall, Korka Fall, Saul Holland, Jeffrey Wright, Meredith Patterson u.a.

Gerade als der ältliche Frauenheld Don (Bill Murray) von seiner aktuellen Flamme (Julie Delpy) verlassen wird, flattert ihm ein geheimnisvoller rosaroter Brief ins Haus. Darin setzt ihn eine anonyme Verflossene über einen angeblich existierenden gemeinsamen Sohn im Teenageralter in Kenntnis. Als Don seinem Nachbarn Winston den Brief zeigt, weckt er dessen detektivischen Spürsinn. Winston bietet alle Überredungskünste auf, um dem lethargischen Don eine Fact-Finding-Mission in Sachen amouröser Vergangenheitsbewältigung schmackhaft zu machen. So bricht dieser, bewaffnet mit einem Blumenstrauss, zu seiner Reise auf. Dabei hat er Begegnungen, deren Bandbreite vom One-Night-Stand über die Steifheit eines gemeinsamen Abendessens zu dritt bis zum K.-o.-Schlag durch den aktuellen Lover einer weiteren Ex reichen und die noch durch das Zusammentreffen mit einer hochneurotischen Tierkommunikatorin abgerundet werden. «Für Jean Eustache» steht am Anfang von «Broken Flowers», und obwohl Jim Jarmuschs zum Heulen komisches Roadmovie auf den ersten Blick wenig gemeinsam hat mit dem freizügigen Kammerspiel «La maman et la putain», Opus magnum des 1981 jung verstorbenen Franzosen Eustache, so steht doch bei beiden Filmen schmerzliche Auslotung der Unmöglichkeit einer Verständigung zwischen den Geschlechtern im Zentrum. «Ein bittersüsser Trip ins Land der verlorenen Liebe, (…) wie in einer perfekten kurzlebigen Affäre ist das Vergnügen durch Stiche des Kummers getrübt, und dennoch möchte man gerne mehr davon.» A. O. Scott, New York Times

 

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