Premierenfilm

Kollektivet

Kollektivet (Die Kommune)
DK 2016, 111 min, DCP, O/d
Regie: Thomas Vinterberg
Darst.: Ulrich Thomsen, Trine Dyrholm, Fares Fares, Julie Agnete Vang, Ole Dupont, Lars Ranthe, Helene Reingaard Neumann, Martha Sofie Wallstrøm Hansen u.a.

Der Architekturdozent Erik erbt das grosse Haus seines Vaters in der Nähe von Kopenhagen. Seine Frau Anna, eine TV-Nachrichtensprecherin, schlägt vor, darin eine Kommune zu gründen. Ein ungezwungenes, lockeres Leben, das von ausschweifenden Partys, festlichen Gelagen und harmonischem Beisammensein geprägt ist, soll ihr kleinbürgerliches Dasein ersetzen. Bald zieht ein Dutzend Frauen, Männer und Kinder in die Villa ein; sie treffen gemeinsam Entscheidungen, diskutieren und baden zusammen im nahe gelegenen Öresund. Als Erik sich in seine Studentin Emma verliebt und die junge Frau ins Haus einzieht, gerät das fragile Gleichgewicht in Gefahr. Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg («Festen», «Jagten»), der Kindheit und Jugend in einer Kommune verbrachte und seine Erfahrungen bereits in einem Theaterstück verarbeitete, blickt unaufgeregt, mit Witz, aber auch Wehmut auf diesen Lebensentwurf zurück. Trotz des ernsten Themas legt der Regisseur einen durchaus lustigen Film vor – was seinem Schaffen eine neue Facette hinzufügt. «Kollektivet» feierte seine Premiere an der diesjährigen Berlinale, wo auch die Hauptdarstellerin Trine Dyrholm für ihre grandiose Darbietung mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. «Mit viel Liebe für seine Figuren geht Vinterberg in ‹Kollektivet› den einzelnen Charakteren nach, ihren Lebensentwürfen, Macken und Sehnsüchten. Trine Dyrholm als Anne ist herausragend in ihrer Ambivalenz zwischen Stärke und Verletzlichkeit, und auch der Rest des Ensembles spielt ausnahmslos beachtenswert – eine Spezialität des in Schauspielerführung und Improvisation geübten Dogma-Veteranen Vinterberg. Der Film stellt, ohne diese Dinge jemals explizit anzusprechen, die zentralen Fragen jener Ära: Ist ein Leben ausserhalb der sozialen Konventionen möglich? Ist es wünschenswert? Was bedeutet Freiheit überhaupt? Letztlich überlässt er es den Zuschauern, selbst Antworten zu finden auf die Fragen, die diese Menschen sich damals wenigstens gestellt haben.» Tiziana Zugaro, festivalblog.com

 

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