Premierenfilm

Cure – Das Leben einer Anderen

CH 2014, 83 min, O/d-f
Regie: Andrea Štaka
Darst.: Mirjana Karanovic, Marija Skaricic, Leon Lucev, Franjo Dijak, Sylvie Marinkovic, Lucija Radulovic, Maja Zeco

Die kroatische Küstenstadt Dubrovnik 1993, ein Jahr nach dem Ende des Krieges zwischen Kroatien und Serbien. Die 14-jährige Linda hat die Kriegszeit in der sicheren Schweiz verbracht und kehrt nun mit ihrem Vater nach Dubrovnik zurück. Hier hat Linda rasch eine neue beste Freundin, Eta. Von ihr wird sie auf einem verbotenen, durch vermintes Gebiet führenden Waldweg zu einem Aussichtspunkt hoch oben über der Stadt geführt. Es beginnt ein obsessives, sexuell aufgeladenes Spiel, das schliesslich in einem tödlichen Sturz Etas endet. Linda kehrt daraufhin allein in die Stadt zurück und nimmt in Etas Familie ganz selbstverständlich deren Platz ein. Bald wird auch Etas Verehrer Ivo Teil von Lindas seltsamem Spiel in einer Welt, die von Frauen geprägt ist, da die Männer tot oder bereits im nächsten Krieg – jenem in Bosnien – sind, dessen Widerschein am Horizont sichtbar ist. In diesem aus den Fugen geratenen Universum droht Linda den Boden unter den Füssen zu verlieren, denn da ist auch noch Eta, die ihr immer wieder erscheint. Acht Jahre nach ihrem letzten Film «Das Fräulein», mit dem sie 2006 in Locarno den Goldenen Leoparden gewann, ist die kroatisch-schweizerische Regisseurin Andrea Staka wieder da mit einer verstörenden Coming-of-Age-Geschichte, die viel mit Stakas eigener Kindheit und Jugend zwischen der Schweiz und Kroatien zu tun hat. «Ein Meisterwerk der Mehrdeutigkeit. ‹Cure› gelingt das Kunststück, Themen wie Trauer und Kriegsversehrtheit zu verknüpfen, ohne überfrachtet zu wirken. (…) Und immer schwingt leise Erotik mit, (…) aber auch Horror und die Vorstellungskraft eines Teenagers, der sich die kindliche Welt imaginärer Freunde erhält. Diese Mischung erinnert an Peter Jacksons phantastischen Adoleszenzfilm ‹Heavenly Creatures›, der sich ebenfalls einer beschränkenden Eindeutigkeit verweigert und die Abgründe einer Freundschaft zwischen zwei Mädchen auslotet.» Flavia Giorgetta, Frame

 

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