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Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam

Regie: Katrin Rothe, D 2012, 52 min, D

Das Haus in Berlin Mitte, in dem die Filmemacherin Katrin Rothe lebt, wechselt den Besitzer. Ein dubioser Investor, spezialisiert auf «einzigartige Wohnungsbauten in Toplagen», wird bald zum übermächtigen Feind der MieterInnen. Die Hausgemeinschaft gerät in den Strudel des Immobilienhypes, weshalb Katrin Rothe im Untertitel ihres Films selbstironisch spottet: «Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam». Unerschrocken hält die 1971 in der damaligen DDR geborene Regisseurin, die sich seit ihrem Langfilmdebüt «Dunkler Lippenstift macht seriöser» (2003) auf Filme in erster Person spezialisiert hat und dabei stets auch mit Animation arbeitet, den Kampf der Mieterinnen und Mieter mit der Kamera fest. Was sie nicht filmen darf, zeichnet sie, so etwa die bisweilen überaus komischen Wohnungsbesichtigungen durch Kaufinteressierte in Begleitung einer Maklerin. Das souveräne Agieren von Katrin Rothe als Protagonistin, Regisseurin und Produzentin in Personalunion beeindruckte die Jury der Duisburger Filmwoche 2013, sie zeichnete «Betongold» im vergangenen November mit dem «3sat-Dokumentarfilmpreis» aus. «Das Thema Wohnen betrifft viele Bereiche davon, wie man lebt. Das ist keine Rechenaufgabe, sondern das Leben. Mir wurde klar: Wenn die Miete so viel teurer wird, kann ich meine Arbeit als Filmemacherin nicht mehr machen. Oder wenn ich ausziehen würde, würde ich in der weiteren Umgebung keine bezahlbare Wohnung mehr für meine Kinder und mich finden. (…) Wir DokumentarfilmerInnen müssen wieder vermehrt

gesellschaftlich relevante Filme machen.» Katrin Rothe

 

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