Kurdischer Kulturverein

Eren

DE 2023, 95 Min., DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Maria Binder, Ebru Kırancı

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich die türkisch-kurdische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Eren Keskin für Menschenrechte, die Rechte der Frauen und des kurdischen Volkes ein. Ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit und ihre Unerschrockenheit kennen keine Tabus. Sie war eine der ersten Anwält:innen in der Türkei, die die Praktiken sexualisierter Folter anprangerte, 1999 verteidigte sie Abdullah Öcalan, Gründer und Chef der PKK, vor Gericht, und sie verurteilt öffentlich den Völkermord an den Armenier:innen. Eren Keskin setzt sich für Menschen ein, die Brutalität, Folter und Gewalt erfahren haben, die Täter sind häufig Vertreter des türkischen Sicherheitsapparats und des Militärs. Für ihr Engagement erhielt sie Morddrohungen und Berufsverbot, sie wurde inhaftiert und gefoltert. Mehr als 140 Strafverfahren sind gegen sie hängig, die meisten beziehen sich auf Artikel 301 des türkischen Strafgesetzbuches, der die «Beleidigung des Türkentums, der Republik und der Institutionen und Organe des Staates» unter Strafe stellt. Ihr droht lebenslange Haft; wie viel Zeit in Freiheit ihr bleibt, weiss sie nicht. Die deutsche Regisseurin Maria Binder, selbst seit Jahren bei Amnesty International und in der türkischen Menschen- und Frauenrechtsbewegung aktiv, kennt Keskin seit mehr als zwei Jahrzehnten und hat einen privilegierten Zugang zu ihr und ihrem Umfeld. Entstanden ist ein intimes und persönliches Porträt der bewundernswerten Frau, die einem enormen Druck standhalten muss. Tilmann P. Gangloff schreibt auf verdi.de: «Was für eine Frau! (…) Dass ‹Eren› sehenswert ist, hat Binder der Titelheldin zu verdanken, denn Eren Keskin ist nicht nur eine mutige, sondern auch eine interessante Persönlichkeit. Schon ihr Erscheinungsbild ist ein Signal: Hier ist eine unbeugsame stolze Frau in ihren Sechzigern, die sich nicht einschüchtern lässt. Andere hätten längst das Land verlassen oder zumindest einen Leibwächter engagiert; zwei europäische Konsulate haben sich bereits als Zuflucht angeboten. Sollte Angst ihr ständiger Begleiter sein, so lässt sie sich das zumindest nicht anmerken. Dass sie sich nicht scheut, türkische Tabuthemen wie etwa den Genozid an den Armeniern anzusprechen, schürt den Zorn ihrer Feinde zusätzlich.»

 

Anschliessend sind die Zuschauer:innen zum Apéro eingeladen.

 

Reservieren:

So 21.04.17h30
Anschliessend sind die Zuschauer:innen zum Apéro eingeladen.
Trailer