Buoni a nulla

I 2014, 87 min, DCP, I/d-f
Regie: Gianni Di Gregorio
Darst.: Anna Bonaiuto, Gianni Di Gregorio, Camilla Filippi, Valentina Gebbia, Daniela Giordano, Gianfelice Imparato, Valentina Lodovini u.a.

Gianni ist Angestellter einer staatlichen Behörde im Zentrum Roms und steht kurz vor der Pensionierung, als ihm sein Chef eröffnet, dass er wegen geänderter Rentenbestimmungen noch zwei Jahre weiterarbeiten müsse. Er wird an einen neuen Arbeitsplatz in einem hypermodernen Büroklotz ausserhalb Roms versetzt. Hier hat eine toughe Chefin mittleren Alters das Sagen; sie betraut ihn mit Aufgaben, von denen er kaum eine Ahnung hat. Sein Büronachbar ist der etwas linkische Marco, der Gianni grosszügig zur Hand geht und gleichzeitig von einer jungen, strahlend schönen Kollegin hemmungslos ausgenützt wird. Das bleibt Gianni nicht verborgen. Und er merkt bald, dass er Marco immer ähnlicher zu werden droht. Die beiden Altersgenossen schliessen sich zusammen und beginnen, trotzig der Welt die Stirn zu bieten. Nach «Pranzo di ferragosto» und «Gianni e le donne» ist dies der dritte eigene Film von Regisseur, Drehbuchautor und – vor allem – Hauptdarsteller Gianni Di Gregorio. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern wartet dieser charmante Film mit mehr Figuren auf, und jene des Gianni erscheint als perfekte Synthese aus Monsieur Hulot und einem typischen Vertreter der Commedia all’italiana. Als besonderes Detail sei die Präsenz der 98-jährigen Valeria de Franciscis in ihrer letzten Rolle (als Hausmeisterin) erwähnt; sie war Protagonistin in Di Gregorios beiden vorherigen Filmen und starb im Februar 2014. «Ein Film, der es riskiert, in gewollter Einfachheit direkt und äusserst unterhaltsam zu sein, und der ausserdem kurz und knapp ist in seiner Aussage und uns darin doch so unendlich viel gibt. Gianni Di Gregorio erbringt hier endgültig den Beweis, dass er zu den interessantesten Regisseuren der neuen Generation gehört – obwohl er ja die Sechzig schon lange überschritten hat. Aber es heisst ja, Italien sei ein Land der ‹Alten›, doch wenn es auch ein Land ist, dass solch mutige Künstler wie Di Gregorio hat, was schert uns dann das Alter?» Francesco Mangiò, filmovie.it