Dolor y gloria

ES/FR 2019, 113 Min., DCP, Sp/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Antonio Banderas, Asier Etxeandia, Leonardo Sbaraglia, Nora Navas, Julieta Serrano, César Vincente, Asier Flores, Penélope Cruz, Cecilia Roth, Susi Sánchez u.a.

Der Madrider Regisseur Salvador Mallo ist Spaniens berühmtester Autorenfilmer. Doch ans Arbeiten kann er derzeit nicht denken, denn er leidet an einer Depression. Erst die Wiederaufführung seines Films «Sabor», mit dem er vor 32 Jahren Furore machte, bringt neuen Schwung in sein Leben. Salvador will sich wieder öffentlich zeigen und den Film im Rahmen einer Retrospektive vorstellen – zusammen mit Hauptdarsteller Alberto Crespo. Wegen dessen Heroinsucht hatten sie sich bei den Dreharbeiten heillos verkracht und den Kontakt abgebrochen. Mittlerweile hat Alberto seine Sucht so weit unter Kontrolle, dass er wieder arbeiten könnte, und freut sich auf ein Treffen mit Salvador. Auch dieser ist von Alberto begeistert, so sehr, dass er aus Neugier das Heroin annimmt, das ihm der Schauspieler anbietet. Und er hört so schnell nicht wieder damit auf. Erst die Begegnung mit seinem ehemaligen Geliebten Federico, den er nach langer Zeit wiedersieht, verändert noch einmal alles … Pedro Almodóvars vorletzter Langspielfilm, der einundzwanzigste seiner Filmografie, ist weitgehend autobiografisch. Obwohl die Figur des Salvador Mallo – Antonio Banderas in seiner achten Zusammenarbeit mit Almodóvar – von einer frappierend ähnlichen physischen Erscheinung ist wie der elf Jahre ältere Meister und die 1975 geborene Nora Navas in der Rolle von Salvadors Assistentin Mercedes der jungen Carmen Maura wie aus dem Gesicht geschnitten scheint, ist «Dolor y gloria» alles andere als eine lineare Geschichte über Almodóvars Leben. Vielmehr ist sie aus zahlreichen, durch die Jahrzehnte mäandrierenden Versatzstücken und Spiegelungen zusammengesetzt. Der Film begeistert mit den für Almodóvar so typischen satten Farben, die hier noch mehr zur Geltung kommen als in früheren Werken. Und obwohl die Männer im Vordergrund stehen – den stärksten Eindruck hinterlassen einmal mehr zwei der treuesten «chicas Almodóvar»: Penélope Cruz als Mutter von Salvador Mallo im Kindesalter, in der armen, staubigen Provinz des Franco-Spaniens, und die 88-jährige Julieta Serrano als Mutter des erwachsenen Regisseurs. Peter Debruge schreibt in Variety: «Ein ausgereiftes Werk akribisch abgestimmter Meta-Fiktion.»