Hable con ella

ES 2002, 112 Min., 35 mm, Sp/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Javier Cámara, Darío Grandinetti, Leonor Watling, Rosario Flores, Mariola Fuentes, Geraldine Chaplin, Roberto Álvarez, Lola Dueñas, Caetano Veloso, Pina Bausch u.a.

Der Krankenpfleger Benigno lebt in einem Haus gegenüber einer Tanzschule. Fasziniert beobachtet er die Tänzerinnen und entflammt in Liebe zu Alicia, einer von ihnen. Der verstockte und etwas einfältige junge Mann weiss allerdings nicht, wie er es anstellen soll, ihr näherzukommen. Eines Tages erfährt er, dass Alicia einen schweren Unfall hatte und nun im Wachkoma liegt. Auf Umwegen gelingt es ihm, fortan für ihre Pflege zuständig zu sein. Voller Hingabe umsorgt er sie und spricht zu ihr – stets in der Hoffnung, sie möge ihn hören und irgendwann erwachen. Nach einiger Zeit begegnet er im Spital dem Argentinier Marco, einem weltgewandten Journalisten und Reiseschriftsteller. Dieser ist verzweifelt, weil seine grosse Liebe – die Torera Lydia, die er erst kürzlich kennenlernte – in der Arena von einem Stier lebensgefährlich verletzt wurde und im Koma liegt. Benigno ermuntert Marco, ebenfalls mit Lydia zu sprechen. Ausserdem erreicht er, dass beide Frauen zusammengelegt werden. Zwischen den zwei sehr unterschiedlichen Charakteren entsteht bald eine seltsame Männerfreundschaft. Pedro Almodóvars vierzehnter langer Spielfilm ist anders als alles, was der Meister bis dahin schuf: Der Cast besteht aus lauter neuen Gesichtern. Für Javier Cámara (Benigno) und Leonor Watling (Alicia) war «Hable con ella» der Beginn einer glanzvollen Karriere. Lydia wurde durch die Sängerin Rosario Flores verkörpert, während der Argentinier Darío Grandinetti (Marco), ein aus den Filmen seines Landsmannes Eliseo Subiela bekannter Schauspieler, die zweite männliche Hauptrolle spielte. Zudem schaffte es der Meister, dass mit Pina Bausch und Caetano Veloso zwei filmfremde Weltstars auftraten, die sich selbst spielen und ihre Kunst ganz selbstverständlich ins Geschehen dieses herzzerreissenden Melodramas einfliessen lassen. Marli Feldvoss schrieb seinerzeit in der NZZ: «Das Wort mag hier den Männern gehören – die jedem verständliche Geheimsprache sprechen aber die Frauen. Almodóvar schafft hier mehr denn je grosses erotisches Kino, das Körper wie Seele glücklich macht und eine Spur Traurigkeit zurücklässt, aber nur eine Spur.»