Matador

ES 1986, 110 Min., DCP, Sp/d, ab 18 Jahren
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Antonio Banderas, Assumpta Serna, Nacho Martínez, Eva Cobo, Julieta Serrano, Chus Lampreave, Carmen Maura, Eusebio Poncela, Bibiano Fernández, Luis Ciges u.a.

Der schüchterne Ángel wächst unter der Fuchtel seiner streng katholischen Mutter auf, die ihn für einen Versager hält. Obwohl er kein Blut sehen kann, möchte er Stierkämpfer werden und nimmt heimlich Unterricht bei Diego Montes, einem ehemaligen Star-Matador, der seit einem Unfall in der Arena nicht mehr auftreten kann, aber nach wie vor von der Leidenschaft zu töten besessen ist. Als er eines Tages durchblicken lässt, dass er Ángel für homosexuell hält, versucht dieser, Diegos hübsche Model-Freundin Eva zu vergewaltigen, um seinem morbiden Lehrmeister seine Männlichkeit zu beweisen. Doch der sexuell noch völlig unerfahrene Jüngling stellt sich dabei so ungeschickt an, dass weder Eva noch die Polizei, bei der er sich danach selbst anzuzeigen versucht, ihn für voll nehmen. Um endlich ernst genommen zu werden, gesteht er kurzerhand vier Morde, die beim Kommissar gerade auf dem Tisch liegen. Dabei ist Ángel nicht nur unschuldig; von mysteriösen Visionen geplagt, weiss er, dass die schöne Anwältin María, die seine Pflichtverteidigung übernimmt, Diegos tödliche Leidenschaft teilt. Bald werden die beiden sich begegnen und einander verfallen … In seinem so faszinierenden wie provokanten Frühwerk verknüpft Pedro Almodóvar Sex, Stierkampf, Mord und Todessehnsucht zu einem elegant-betörenden Reigen von Liebe und Gewalt und bescherte dem jungen Antonio Banderas seine erste grössere Filmrolle. Michael Althen schrieb seinerzeit in der Süddeutschen Zeitung: «Am Rande des Nervenzusammenbruchs spielen alle Filme von Pedro Almodóvar. Aber in keinem ist die Überspanntheit so kontrolliert in Erzählung umgeschlagen wie in ‹Matador›. (…) In diesem Rechteck der Leidenschaften herrschen verstärkte Anziehungskräfte; es ist eine Welt der fatalen Attraktionen. Alle Figuren scheinen darin von einem Fieber befallen, das mit der Erwartung einer Sonnenfinsternis einhergeht. Am Ende wird sich im düsteren Glühen der verdunkelten Sonne atemlos das Schicksal der Liebenden vollziehen. Auf immer und ewig. (…) Eine unerwartete Schönheit besitzt die Gewalt in diesem Film, eine rituelle Künstlichkeit, die aus dem Sterben eine schöne Kunst macht.»