
Immortals
Regie: Maja Tschumi
Mitw.: Mohammed Al Khalili, Melak Mahdi «Milo» u.a.
2019 ging in der irakischen Hauptstadt Bagdad eine junge Generation monatelang auf die Strasse, um gegen den Einfluss des Iran und der USA sowie gegen patriarchale und religiöse Strukturen zu protestieren. Das Regime schlug die Proteste brutal nieder; es gab Hunderte Tote und Tausende Verletzte. Es war ein Volksaufstand, der heute längst vergessen scheint. Die Dokumentarfilmerin Maja Tschumi («Rotzloch») reiste nach dem Ende der Proteste nach Bagdad und lernte dort Mohammed Al Khalili kennen. Der junge Filmemacher hatte monatelang die Ereignisse dokumentiert und vertraute der Schweizer Regisseurin sein Material an. Es ist einer von zwei Strängen dieses nicht linear erzählten Dokumentarfilms, dessen anderer Strang die Geschichte von Milo ist. Die mutige Aktivistin hatte, als Mann verkleidet, an den Protesten teilgenommen und war dafür von ihrem Vater eingesperrt worden. Nun sieht sie sich gezwungen, das Land zu verlassen. An den diesjährigen Solothurner Filmtagen gewann «Immortals» den Prix de Soleure, die höchstdotierte Auszeichnung für einen Schweizer Film. In der Begründung der Jury heisst es: «Ästhetik und Narration verbinden sich hier in idealer Weise, und die Filmemacher lassen uns so teilhaben an der Hoffnung ihrer Protagonisten, lassen uns ahnen von der Hoffnung einer Generation, eines ganzen Volkes.»