Lachen mit Lubitsch

Angel

US 1937, 91 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Ernst Lubitsch
Darst.: Marlene Dietrich, Herbert Marshall, Melvyn Douglas, Edward Everett Horton, Ernest Cossart, Laura Hope Crews, Herbert Mundin, Dennie Moore, Ivan Lebedeff u.a.

Lord Frederick Barker, britischer Vertreter beim Völkerbund, wird von den geopolitischen Spannungen, die zu einem Krieg führen könnten, auf Trab gehalten. Obwohl er seine Frau liebt, ist er sich nicht bewusst, dass sie sich vernachlässigt fühlt. Während er sich beruflich in Genf aufhält, fliegt Maria heimlich unter falschem Namen nach Paris, um sich mit ihrer alten Freundin, der russischen Grossherzogin Anna Dmitrievna, zu treffen, die in Paris ein Nobelbordell betreibt. In Paris lernt sie den Playboy Anthony Halton kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und verbringen einen Abend zusammen. Am nächsten Tag fährt Maria nach London zurück, ohne Anthony ihre Identität preisgegeben zu haben. Als sie ihm kurz darauf überraschend in ihrem Haus wiederbegegnet, beginnen turbulente Verwicklungen … «Angel» gehört zu Lubitschs dramatischsten Werken, doch die Spannung ist von intimer Art: Sie konzentriert sich auf das Zögern, die Zweifel und Täuschungen zwischen den drei Protagonist:innen. Der Film ist voller Andeutungen und Auslassungen, schwerelos leicht und doch hintergründig: Lubitsch setzt ganz auf die Vorstellungskraft seiner Zuschauer:innen. François Truffaut bemerkte einmal treffend: «Im Lubitsch-Emmentaler ist jedes Loch genial.» Marlene Dietrich ist betörend schön und von vollendeter Eleganz, obwohl sie Melvyn Douglas zufolge Schwierigkeiten hatte, diese Rolle durchzuhalten, da sie viele Male leichtfertige Frauen spielen musste. Lubitsch aber wollte eine perfekte Lady. Der Variety Film Guide schreibt: «Lubitsch behandelt hier einen Plot, der eigentlich ganz nach seinem Geschmack ist, weit ernsthafter, als man es von ihm gewohnt ist. Da der Akzent mehr auf dem Drama als auf der Komödie liegt, beschränken sich die Pointen fast ausschliesslich auf die Bediensteten (…). Die Story entwirft das Porträt einer Frau, die Mann und Heim zwar liebt, das Weiden über den Zaun aber nicht lassen kann. Die Pointe besteht aber nicht nur im Umstand, dass eine Frau zwei Männer liebt, sondern auch im Beweis, dass sich ein Mann auf diese Konstellation einlassen und bereit sein kann, die Konsequenzen zu tragen. Marlene Dietrich (…) trägt diesmal Augenwimpern, an denen man einen Hut aufhängen könnte. Bisweilen klimpert sie damit, als sei sie gerade in einen Sandsturm geraten.»

 

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