Premierenfilm

Priscilla

US/IT 2023, 113 Min., DCP, E/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Sofia Coppola
Dar.: Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Ari Cohen, Dagmara Dominczyk, Tim Post, Lynne Griffin, Dan Beirne, Rodrigo Fernandez-Stoll, Jorja Cadence, Josette Halpert u.a.

Priscilla Beaulieu ist 14 Jahre alt, als sie Elvis Presley 1959 auf einer Party in Bad Nauheim kennenlernt. Er absolviert zu jener Zeit seinen Militärdienst auf einer US-Basis in der Nähe von Wiesbaden, auf der auch Priscillas Stiefvater stationiert ist. Was das junge Mädchen und den zehn Jahre älteren und bereits viel umschwärmten Rock’n’­Roll-Star auf Anhieb verbindet, sind ihre Gespräche über die Sehnsucht nach ihrer Heimat. Mit 17 Jahren folgt sie ihm auf sein Anwesen in Graceland, Memphis. Nach ihrer ikonischen Hochzeit fünf Jahre später und der Geburt ihrer Tochter, versucht Priscilla die Rolle der perfekten Ehefrau und verantwortungsvollen Mutter zu erfüllen, während Elvis auf Tour ist oder Filme dreht. Sie ist seinen zunehmenden Gemütsschwankungen ausgesetzt, fühlt sich gleichzeitig kontrolliert und im Stich gelassen. Die Einsamkeit in den bald bedrohlich wirkenden prunkvollen Räumen ihres Anwesens setzt ihr zu. Nach und nach beginnt sich Priscilla von ihrem berühmten Mann zu emanzipieren … Basierend auf Priscilla Presleys 1985 erschienenen Memoiren Elvis & Me hat Sofia Coppola eine opulent ausgestattete Filmbiografie geschaffen, die das pure Gegenteil von Baz Luhrmans reisserischem «Elvis» ist, der letztes Jahr in die Kinos kam. Mit Feingefühl richtet sich Coppolas filmischer Blick auf eine im goldenen Käfig gefangene Frauenfigur. Sie rückt Priscilla Presley, die gewöhnlich im Schatten des King of Rock’n’Roll steht, ins Zentrum und zeigt den amerikanischen Mythos um die turbulente Ehe aus der Innenperspektive des jungen, schwärmerischen Mädchens, das sich langsam zu einer eigenständigen, willensstarken Frau entwickelt. In bestechend komponierten Dekors, eleganten Kostümen, opulentem Make-up und mit dem kultverdächtigen Soundtrack der Band Phoenix lässt die beeindruckende Emanzipationsgeschichte die 1960er- und 1970er-Jahre aufleben. «Priscilla» feierte seine Premiere 2023 an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, wo Cailee Spaeny für ihre sensible Darstellung der Priscilla mit der Coppa Volpi für die beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde.

 

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