Black Night
Regie: Özcan Alper
Darst.: Berkay Ates, Cem Yigit Üzümoglu, Taner Birsel, Pınar Deniz, Sibel Kekilli u.a.
İshak, ein herumziehender Musiker, kehrt nach Jahren der Abwesenheit in sein anatolisches Heimatdorf im Taurusgebirge zurück, um sich von seiner sterbenden Mutter zu verabschieden. Als diese bald nach seiner Ankunft stirbt, wird İshak von den Dämonen der Vergangenheit heimgesucht – vor sieben Jahren war er am Lynchmord an dem jungen Förster und Wildhüter Ali beteiligt gewesen. Der junge Mann war damals als Beamter aus der Stadt in die entlegene Gegend gekommen, wo man ihm wegen seines Engagements für Flora und Fauna von Anfang an viel Misstrauen und Ablehnung entgegenbrachte. Darüber hinaus geriet er mit den hier herrschenden archaisch-machistischen Werten in Konflikt. Als öffentlich wurde, dass der gutaussehende junge Mann schwul war, wurde ihm dies zum Verhängnis und besiegelte sein Schicksal. Während die damaligen, zumeist jugendlichen Mittäter den Mord längst verdrängt haben und im Dorf eine Mauer des Schweigens herrscht, will İshak sich mit aller Macht von seiner Schuld befreien. «Black Night» ist ein so düsterer wie bildgewaltiger Thriller um die ewigen Menschheitsthemen Schuld, Sühne und Vergebung. Vor Jahresfrist gewann er am Filmfestival in Antalya, dem wichtigsten Festival für den türkischen Film, den Hauptpreis. Durch die Präsenz der deutsch-türkischen Schauspielerin Sibel Kekilli – bekannt durch Fatih Akins «Gegen die Wand», die Serie «Game of Thrones» sowie zahlreiche Folgen des Kieler «Tatort» – wartet er mit einem auch bei uns bekannten Gesicht auf. Sarah Stutte schreibt im Filmmagazin deadline: «‹Black Night› ist ein Film, der im Wesentlichen die geschlossene Welt einer Ortschaft in der türkischen Provinz mit ihrem durch die Inszenierung von Männlichkeit geschaffenen repressiven Umfeld offenbart. Dabei entschlüsselt er sowohl die Codes dieser Unterdrückung als auch eine Lynchkultur, die in der heutigen Türkei immer noch vorherrscht. Und obgleich sowohl Täter als auch Opfer von Anfang an klar sind, schafft es der ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselnde Film stets, realistische Verbindungen zwischen beiden Zeitebenen herzustellen und seine Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.»