Premierenfilm

Anselm – Das Rauschen der Zeit

DE 2023, 93 Min., DCP, 3-D, D, ab 12 Jahren
Regie: Wim Wenders
Mitw.: Anselm Kiefer, Daniel Kiefer, Anton Wenders

Wim Wenders’ in 3-D gedrehter Dokumentarfilm «Anselm – Das Rauschen der Zeit» ist ein atemberaubendes Filmerlebnis, das das Publikum vollständig eintauchen lässt in den Kosmos von Anselm Kiefer, einem der bedeutendsten und innovativsten Künstler unserer Zeit. Wenders und Kiefer verbindet eine über 30-jährige Freundschaft; beinahe ebenso lange trugen sie sich mit der Idee, gemeinsam einen Film zu realisieren. 1992 liess sich Anselm Kiefer im südfranzösischen Barjac nieder, wo er in der verlassenen Seidenspinnerei «La Ribaute» ein neues Atelier einrichtete und das dazugehörende, 40 Hektar grosse Industriegelände im Verlauf mehrerer Jahre in ein spektakuläres Gesamtkunstwerk mit einem weitverzweigten Tunnelsystem und Türmen verwandelte. Wenders lässt Kiefers Kunst für sich sprechen, streift durch dessen Werk und Lebensstationen, mischt Gegenwart mit Archivaufnahmen sowie Spielszenen, in denen er seinen Grossneffen Anton als zehnjährigen und Kiefers Sohn Daniel als 40-jährigen Künstler auftreten lässt. Kiefers Werk ist komplex und vielschichtig, sein Umgang mit der deutschen Geschichte provokant und durchaus ambivalent – auch aufgrund seiner Faszination für (deutsche) Mythen. Es sind die existenziellen Fragen des Menschseins, die ihn umtreiben und die er – inspiriert von Philosophie, Wissenschaft und Religion und immer wieder in Texten von Ingeborg Bachmann und Paul Celan – zu ergründen sucht. Für sein grossartiges Porträt «Pina» über die Ausnahmechoreografin Pina Bausch verwendete Wim Wenders 2011 zum ersten Mal die 3-D-Aufnahmetechnik, seither hat er sie – auch dank des technischen Fortschritts – in bahnbrechender Weise verfeinert. Durch die hohe Auflösung sind kleinste Details der Kunstwerke zu sehen und, wie Wenders betont, «gibt die dritte Dimension eine andere Tiefe der Wahrnehmung, dadurch ist man emotional mehr involviert». Michael Meyns schreibt auf Filmstarts.de: «In seinem Porträtfilm ‹Anselm› taucht Wim Wenders in spektakulären 6K-3-D-Bildern in das faszinierende Werk Anselm Kiefers ein (…). Weniger ein klassisch biografischer Film, sondern vielmehr eine impressionistische, assoziative Spurensuche, die die Vielschichtigkeit eines enorm umfangreichen Werks so eindrucksvoll-imposant in Szene setzt, als wäre man selbst vor Ort dabei.»

 

Reservieren:

Trailer