Lachen mit Lubitsch

Design for Living

US 1933, 91 Min., DCP, E/d, ohne Altersbegrenzung
Regie: Ernst Lubitsch
Darst.: Gary Cooper, Fredric March, Miriam Hopkins, Edward Everett Horton, Franklin Pangborn, Isabel Jewell, Jane Darwell, Wyndham Standing, Cosmo Kyrle Bellew u.a.

Der Maler George und der angehende Theaterautor Tom, zwei brotlose Künstlerfreunde, treffen im Zug nach Paris auf die reizende Werbezeichnerin Gilda. Beide verlieben sich sofort in sie, wodurch ihre langjährige Männerfreundschaft arg strapaziert wird. Die junge Frau wiederum will sich nicht entscheiden, sie liebt beide und zieht in deren Pariser Boheme-Wohnung ein. Gilda erweist sich als ideale Künstler-Muse, und so nimmt die berufliche Karriere ihrer Freunde endlich Fahrt auf. Als weniger erfolgreich, da illusorisch, entpuppt sich ihr gemeinsames Gentlemen’s Agreement «No sex!» – worauf sich Gilda aus dem entstandenen Gefühlschaos in eine Heirat mit ihrem dritten Verehrer, dem langweiligen Werbechef Max Plunkett, flüchtet. Schon bald aber muss sie sich eingestehen, dass sie für ein spiessiges, bürgerliches Leben nicht gemacht ist … Ernst Lubitschs Komödienklassiker «Design for Living» basiert auf dem gleichnamigen Broadway-Erfolgsstück von Noël Coward. Lubitsch war ein Meister der elegant-doppeldeutigen Inszenierung: Spielerische Leichtigkeit, subtile Andeutungen, beredte Auslassungen, sarkastisch zugespitzte Dialoge, Ironie, Prägnanz und exaktes Timing kennzeichnen jenes Phänomen, das als der berühmte «Lubitsch-Touch» in die Filmgeschichte einging. In den Hauptrollen brillieren Fredric March und Lubitschs Lieblingsschauspielerin Miriam Hopkins sowie Gary Cooper, der in «Design for Living» zum ersten Mal in einer Komödie zu sehen ist. Lubitschs Film plädiert für eine Ménage-à-trois als Lebensentwurf – ein solches Werk wäre ein Jahr später mit der Durchsetzung des Hays Codes in Hollywood, der alles verbot, was mit Sex, Alkohol, Drogen und Subversivität zu tun hatte, nicht mehr vorstellbar gewesen. Klaus Kreimeier schreibt in Reclam Filmklassiker: «Lubitsch spielt mit den traditionellen Erwartungen, der Ich-Bezogenheit und den Eitelkeiten der Männer – indem er eine Frau zeigt, die gar nicht spielt, die ihre eigenen Gefühle und die der anderen sehr ernst nimmt und die mit Bravour darum kämpft, für ihr Leben, in dem es zwei Männer gibt, ein ‹Design› zu finden.»

 

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