Premierenfilm

Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa

CH 2022, 118 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Andreas Müller, Simon Guy Fässler, Marcel Bächtiger
Mitw.: Lisbeth Sablonier, Isabelle Gross, Manuel Duda, Sylvana Duda, Marco Duda, Joana Duda, Leon Duda u.a.

Sie seien also auch «Ruäch», erfahren die Regisseure erst spät in ihrem Film, als Lisbeth aus dem Bündnerland ihnen die Bedeutung des seltsamen Wortes erklärt. In der Sprache der Jenischen steht der Begriff «Ruäch» (Bauern) für Nicht-Jenische. Als solche müssen die Filmemacher anfänglich viel Misstrauen überwinden, um in die Lebenswelt einer nicht-sesshaften Gemeinschaft eintauchen zu können, die von Gesellschaft und Staat jahrzehntelang Ablehnung, Ausgrenzung und Gewalt erfahren hat. Sieben Jahre lang haben Andreas Müller und Simon Guy Fässler Jenische in Graubünden, Kärnten und Savoyen begleitet. Erst allmählich öffnen sich ihnen die Porträtierten und erzählen, wie Verbrechen wie die Aktion «Kinder der Landstrasse», als die Schweizer Behörden zwischen 1920 und 1970 den Jenischen systematisch die Kinder entrissen und Frauen wie Männer zwangssterilisierten, sie geprägt haben. Bewusst vermeidet es «Ruäch», diese Monstrositäten ins Zentrum zu stellen, und gibt vielmehr Einblick in die Gegenwart von Menschen, über deren Lebensweise nur wenig bekannt ist. «Ruäch» ist bereits das zweite Gemeinschaftswerk des Filmemacher-Trios. «Christian Schocher, Filmemacher» (2015) haben die beiden St.Galler Marcel Bächtiger und Andreas Müller in Co-Regie realisiert, während der Zürcher Simon Guy Fässler als Kameramann und Dokumentarfilmer seine langjährige Erfahrung eingebracht hat. Michael Sennhauser schreibt in seinem Blog: «Müller, Fässler und Bächtiger haben keinen Film über Jenische machen wollen, sondern mit ihnen. Und das ist ihnen gelungen, unter anderem, weil sie ohne Zeitdruck und These um echte Begegnungen bemüht waren. Sieben Jahre Begegnungen, Neugier, Vorsicht und schliesslich Vertrauen auf beiden Seiten hat Marcel Bächtiger im Schnitt zu einem dichten Geflecht von Informationen, Emotionen, Hoch- und Tiefpunkten verwoben. Das ist ein Film von drei Freunden in Zusammenarbeit mit vielen neuen Freundinnen und Freunden. Das strahlt von der Leinwand.»

 

Die Premiere am 30. August findet in Anwesenheit der Regisseure Andreas Müller, Simon Guy Fässler und Marcel Bächtiger statt. Das Gespräch führt der Journalist Marcel Elsener.

 

Die Vorstellung vom 10. September findet in Anwesenheit der Regisseure Andreas Müller und Marcel Bächtiger statt. Das Gespräch führt der Journalist Marcel Elsener.

 

 

Reservieren:

Premiere am 30. August mit den Regisseuren Andreas Müller, Simon Guy Fässler und Marcel Bächtiger. Moderation: Marcel Elsener.
Vorstellung am 10. September mit den Regisseuren Andreas Müller und Marcel Bächtiger. Moderation: Marcel Elsener.
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