In memoriam Ryūichi Sakamoto

Proxima

FR/DE 2019, 107 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Alice Winocour
Darst.: Eva Green, Zélie Boulant, Matt Dillon, Lars Eidinger, Sandra Hüller, Aleksey Fateev, Trond-Erik Vassal, Nancy Tate, Grégoire Colin, Svetlana Nekhoroshikh u.a.

Sarah steht kurz vor der Verwirklichung ihres Lebenstraums. Die französische Ingenieurin wurde von der Europäischen Weltraumorganisation ESA als einziges weibliches Mitglied einer dreiköpfigen Astronaut:innen-Crew ausgewählt, die mit einem einjährigen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS die erste Mission zum Mars vorbereiten soll. Seit ihrer Kindheit arbeitet Sarah auf diese Chance hin. Doch nun fällt ihr der Abschied von der Erde schwerer, als sie gedacht hätte. Sie muss ihre siebenjährige Tochter Stella zurücklassen, um die sich in ihrer Abwesenheit der Vater kümmern soll, ein deutscher Astrophysiker, von dem Sarah seit Jahren getrennt lebt. Während der in seine neue Rolle hineinwächst, absolviert Sarah die letzten Wochen der Vorbereitung in Russland und Kasachstan. Das Training ist hart, immer wieder kommt sie an ihre physischen und psychischen Grenzen und lernt, in jeder Situation die Kontrolle zu bewahren. Nur eines kann sie nicht trainieren: den Abschied von Stella. In ihren täglichen Video-Calls wird deutlich, dass es dem kleinen Mädchen schwer fällt zu verstehen, weshalb ihre Mutter sie für so lange Zeit allein lassen will. Ein Umstand, der – jetzt, da der Start ins All in greifbare Nähe rückt – der Astronautin das Herz zu brechen droht … Regisseurin Alice Winocour, die auch das Drehbuch – gemeinsam mit Jean-Stéphane Bron – verfasst hat, inszeniert mit «Proxima» kein spektakuläres Weltraumepos. Sie rückt vielmehr die sehr irdischen emotionalen Belastungen ihrer von Eva Green grandios verkörperten Protagonistin ins Zentrum, die ihre Leidenschaft für ihren Beruf und ihre Mutterrolle unter einen Hut zu bringen versucht, während sie sich gleichzeitig in einer klassischen Männerdomäne behaupten muss. Herausgekommen ist ein so packendes wie bewegendes Drama, das sich zu den Klängen von Ryūichi Sakamoto vor den Pionierinnen der Raumfahrt verneigt. Christoph Müller schreibt auf dem Filmportal Fluxkompensator: «Altmeister Ryūichi Sakamoto nimmt sich bei der Filmmusik dezent zurück. Und doch gelingt ihm ein emotionaler Leitfaden durch diese menschliche Heldengeschichte. Ein kristalliner Spacesound, der auch ohne die filmischen Bilder zum träumenden Blick in den Nachthimmel einlädt.»

 

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