Reste un peu

Nach einem dreijährigen Aufenthalt in den USA kehrt der Schauspieler und Regisseur Gad Elmaleh in seine Wahlheimat Paris zurück, wo auch seine Eltern leben. Offiziell, um seine Familie und seine Freund:innen wiederzusehen, inoffiziell will er endlich in die Tat umsetzen, was ihn schon lange bewegt: Er will zum Katholizismus konvertieren und sich taufen lassen. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, denn Elmaleh, der sich hier selbst spielt, stammt aus einer Familie sephardischer Juden. Seit er sich als Kind unerlaubterweise in eine christliche Kirche geschlichen hat, liess ihn die Faszination für die Muttergottes nicht mehr los; er ist überzeugt, dass sie ihn seither begleitet und über ihn wacht. Gad versucht zunächst, die heikle Angelegenheit vor seinen Eltern zu verheimlichen, doch den Augen seiner überfürsorglichen Mutter bleibt nichts verborgen. Prompt entdeckt sie in seinem Reisekoffer – fein säuberlich in ein blaues Frotteetuch eingewickelt – das Unerhörte: eine Madonnenfigur! Nun setzen Familie und Freund:innen alles daran, Gad wieder zur Vernunft und damit zurück zum jüdischen Glauben zu bringen, während er ihnen klarzumachen versucht, dass der Wechsel zum katholischen Glauben nichts an seiner Identität und der Liebe zu ihnen ändern wird. Der Rabbi, den die Eltern um Rat fragen, steht dem Ganzen gelassener gegenüber, denn er ist überzeugt: Einmal als Jude geboren, bleibt man für immer Jude. Gad Elmaleh, 1971 in Casablanca geboren und einer der international erfolgreichsten und bekanntesten Comedy-Stars Frankreichs, erzählt in «Reste un peu» seine eigene Geschichte, er konvertierte 2022 zum katholischen Glauben. Für die Realisierung dieses Mockumentarys konnte er – ausser seinem Bruder Arié Elmaleh, ebenfalls ein bekannter Schauspieler – seine ganze Familie als Darsteller:innen gewinnen. Pierre Barbancey schreibt in L’Humanité: «Gad Elmaleh bewegt sich wie ein Seiltänzer auf einer Gratwanderung zwischen Dokumentation und Fiktion, Drama und Komödie, um über seinen spirituellen Weg und seine Glaubenskrise zu sprechen. ‹Reste un peu› ist ein humorvoller, bewegender und auch ein sehr intimer Film.»

Die Vorstellung am 1. Juli findet in Kooperation mit dem Simchat Gallen Festival statt. 

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