Premierenfilm

Chronique d'une liaison passagère

FR 2022, 100 Min., DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Emmanuel Mouret
Darst.: Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne, Georgia Scalliet, Maxence Tual, Stéphane Mercoyrol, Eric Wrembel, Ghislaine Fleury, Brahim Zairi, Mohamed Zairi u.a.

Nachdem sich die selbstbewusste Charlotte und der schüchterne Simon auf einer Party kennengelernt haben, treffen sie sich in einer Pariser Bar wieder. Schon bald kommt Charlotte zur Sache und erklärt dem verdutzten Simon, dass sie mit ihm schlafen möchte. Für guten Sex brauche es weder Liebe noch eine Beziehung, dies mache alles kompliziert und bringe nur Verdruss, betont die geschiedene Mutter, die aus Erfahrung spricht. Der tapsige Simon weiss nicht, wie ihm geschieht. In zwanzig Ehejahren hat der Familienvater seine Frau noch nie betrogen, doch das Angebot schmeichelt ihm und weckt seine geheimsten Wünsche. Befreit von gegenseitigen Erwartungen beginnen die beiden eine Affäre – und harmonieren erstaunlich gut. Sie verbringen immer mehr Zeit miteinander, in langen Gesprächen oder auf einer Radtour, und so wird es für beide immer schwieriger, die Unverbindlichkeit ihres «Pakts» aufrecht zu erhalten. Doch dann passiert etwas, mit dem sie nicht gerechnet haben: Plötzlich melden sich die grossen Gefühle mit aller Macht zurück, allerdings von unerwarteter Seite. «Chronique d’une liaison passagère» ist der elfte Spielfilm des 1970 in Marseille geborenen Regisseurs und Schauspielers Emmanuel Mouret, der sich mit Filmen wie «L’Art d’aimer», «Fais-moi plaisir!» oder «Les Choses qu’on dit, les choses qu’on fait» als sensibler Chronist in Liebesdingen erwiesen hat. Mit Sandrine Kiberlain und Vincent Macaigne brillieren zwei erfahrene Schauspieler:innen in den Hauptrollen. Der Film feierte seine Premiere 2022 am Filmfestival von Cannes, wo er für die Queer Palm nominiert war. Michael Ranze schreibt im Filmbulletin: «Obwohl es hier schnell zur Sache geht, hat Mouret seinen Film höchst diskret, fast schamhaft inszeniert. (…) Das Hauptgewicht liegt auf den ausgefeilt geschriebenen, leichtfüssig dahinfliessenden, höchst vergnüglich-verspielten Dialogen. (…) Man könnte einwenden, dass Simon nicht die Aufmerksamkeit einer so schönen Frau erregen kann, wie Sandrine Kiberlain sie verkörpert; vielleicht ist Charlotte mit ihrer offensiven Direktheit zu geheimnislos. Doch auch das gehört zum Konzept von Emmanuel Mouret: In der Liebe ist alles möglich, auch das Undenkbare.»

 

Reservieren:

Trailer