Jane Campion – The Power of Passion

Sweetie

AU 1989, 97 Min., 35 mm, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Jane Campion
Darst.: Geneviève Lemon, Karen Colston, Tom Lycos, Jon Darling, Dorothy Barry, Michael Lake, Andre Pataczek, Jean Hadgraft, Paul Livingston, Louise Fox, Ann Merchant u.a.

Sweetie ist nicht süss, sondern laut, dick, leidenschaftlich und geradezu hemmungslos kreativ. Ihre Mätzchen, mit denen sie ihre Familie seit ihrer Kindheit terrorisiert, hat sie nie abgelegt. Sie hält sich für ein Showtalent, da der Vater ihr das immer eingeredet hat. Die introvertierte und von Phobien geplagte Kay stand stets im Schatten ihrer Schwester. Kay arbeitet in einer Bank und versucht mit ihrem Mann abseits der Familie ein normales Leben zu führen. Als Sweetie aus heiterem Himmel mit ihrem Manager auftaucht und sich bei ihr einnistet, wird ihr Seelenfrieden auf eine harte Probe gestellt. Und als würde Sweetie nicht genug Chaos in ihr Leben bringen, steht plötzlich auch noch der Vater bei Kay vor der Tür, der von der Mutter verlassen wurde … Jane Campions Kinoerstling, von der australischen Kamerafrau Sally Bongers mit einem Blick für kleine, aber wichtige Details berückend ins Bild gesetzt, ist eine tragikomische Studie einer dysfunktionalen Familie. Das fesselnde Debüt wurde mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet und in Cannes kontrovers diskutiert. Auf criterion.com heisst es: «Obwohl sie eine Reihe brillanter Filme gedreht hat, wird Jane Campion immer für ihr umwerfendes Spielfilmdebüt ‹Sweetie› in Erinnerung bleiben, das sich auf die gefährliche Beziehung zwischen der zugeknöpften, abergläubischen Kay und ihrer rasenden, aufbrausenden Schwester Sweetie konzentriert – und auf die zutiefst zerrütteten Wurzeln ihrer Familie. ‹Sweetie› ist ein Fest der farbenfrohen Fotografie und spannender, eigenwilliger Charaktere. Der harte und zärtliche Film läutete den Aufstieg dieser begabten Regisseurin und eine Renaissance des australischen Kinos ein, das die Filmwelt in den 1990er-Jahren im Sturm erobern sollte.» Luke Buckmaster schreibt in The Guardian: «Die Welt von ‹Sweetie› – ein wunderbar seltsames und fesselndes Filmdebüt – wird mit fast unfassbar subtiler Präzision aus der Form gebogen. Was ein düsteres Drama hätte werden können, gleicht Campion durch eine Atmosphäre aus, die zunehmend und auf beunruhigende Weise mystisch wird.» Und Roger Ebert zog auf rogerebert.com folgendes Fazit: «Die meisten Filme gleiten durch unsere Köpfe, ohne etwas zu treffen. Dieser Film schreit und schreit auf Schritt und Tritt.»

 

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