Premierenfilm

Aftersun

UK/US 2022, 102 Min., DCP, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Charlotte Wells
Darst.: Paul Mescal, Frankie Corio, Celia Rowlson-Hall, Sally Messham, Brooklyn Toulson, Spike Fearn, Ruby Thompson, Cafer Karahan, Harry Perdios u.a.

Die elfjährige Sophie geniesst Ende der 1990er-Jahre einen Sommerurlaub mit ihrem liebevollen, jugendlichen Vater Calum in einem Ferienclub an der türkischen Riviera. Sie faulenzen am Pool, spielen Billard, machen Ausflüge und halten die Eindrücke des Tages mit Calums neuer Videokamera fest. Die unbeschwerte Stimmung zwischen ihnen ist manchmal echt, manchmal gewollt. Denn über diesen Ferien hängt auch ein Abschied. Calum steht kurz vor seinem 31. Geburtstag und alles andere als fest im Leben. Er lebt schon länger von Sophies Mutter getrennt, hadert mit seinem Dasein und trägt eine melancholische Traurigkeit mit sich herum, die er vor seiner Tochter zu verbergen sucht. Zwanzig Jahre später werden Sophies zärtliche Erinnerungen an ihren letzten gemeinsamen Urlaub zu einem kraftvollen und bewegenden Porträt ihrer Beziehung. Das atemberaubende Spielfilmdebüt der 35-jährigen schottischen Autorin und Regisseurin Charlotte Wells war eine der grossen Entdeckungen des letzten Jahres. Getragen von zwei charismatischen Hauptdarsteller:innen gelingt ihr eine berauschend intime, behutsam erzählte Familienstudie mit Momenten, die zum Schmunzeln bringen, im nächsten Augenblick tief berühren und am Ende zu den Klängen einer gespenstisch reduzierten Version von Queens und David Bowies Under Pressure mit voller Wucht ins Herz treffen. Mit unzähligen Preisen ausgezeichnet landete «Aftersun» nicht nur auf der renommierten Bestenliste von Indiewire auf Platz eins; der irische Schauspieler Paul Mescal war in diesem Jahr für seine ergreifende Darstellung des jungen Vaters für einen Oscar nominiert. Rüdiger Suchsland schreibt auf artechock.de: «‹Aftersun› ist ein philosophischer Film: ein Mosaik der vergehenden Zeit, eine hochsensible, gefühlvolle, dabei flockig leichte und keinesfalls schwermütige Meditation der Lebensphasen, die uns allen im Lauf der Zeit durch die Finger gerutscht sind; die von uns selbst im Rückblick immer wieder neu konfiguriert werden, durch Erinnerungen, durch Interpretationen, dadurch, dass wir sie wieder und wieder erzählen, auch uns selbst. (…) Es könnte ein Liebesfilm sein und ist es auch, aber es geht um Vater und Tochter. Ein wunderschöner Film, ein atmosphärisches Meisterwerk!»

 

Reservieren:

Trailer