Premierenfilm

Close

BE/NL/FR 2022, 105 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Lukas Dhont
Darst.: Eden Dambrine, Gustav De Waele, Émilie Dequenne, Léa Drucker, Igor van Dessel, Kevin Janssens, Marc Weiss, Léon Bataille, Serine Ayari, Robin Keyaert u.a.

Léo und Rémi kennen sich schon immer und sind unzertrennliche Freunde. Praktisch jeden Moment verbringen die beiden 13-Jährigen zusammen, toben über die Felder, spielen in ihren Fantasiewelten, übernachten mal beim einen, mal beim anderen zu Hause und erzählen sich alles. Voller Stolz geht Léo mit dem begabten Rémi zu dessen Oboenkonzerten und hat ihre Zukunft klar vor Augen: Wenn sie gross sind, wird er ihn als sein Manager durch die ganze Welt begleiten. Doch als sie nach sorglosen Sommerferien in die Mittelschule wechseln, reagieren die neuen Mitschüler:innen so irritiert wie neugierig auf ihre innige Verbundenheit. «Seid ihr ein Paar?», fragt ein Mädchen unschuldig. Dieser Satz verändert alles. Léo ist entsetzt, dass man ihre Freundschaft so wahrnehmen kann, und beginnt sich von Rémi zu distanzieren, der nicht versteht, warum sein Freund sich plötzlich von ihm abwendet … Nach seinem preisgekrönten Regiedebüt, dem Transitionsdrama «Girl» (2018), gelingt dem 31-jährigen belgischen Regisseur Lukas Dhont mit seinem neuen Film ein weiteres eindringliches Werk über Geschlechterrollen und jugendliche Gefühlswelten. Mit aussergewöhnlicher Zärtlichkeit, einem unendlichen Verständnis für die Fragilität des Lebens an der Schwelle zum Erwachsenwerden und zwei umwerfenden Jungdarstellern erzählt er in «Close» von einer innigen Freundschaft, von Verlust und Vergebung. Thomas Abeltshauser schreibt in epd Film: «So herzzerreissend diese Geschichte ist, inszeniert sie Dhont bedacht und zurückgenommen. Eine Tragödie zieht den Boden unter den Füssen weg, doch das Leben geht weiter, irgendwie. (…) ‹Close› ist in all seiner Sensibilität ein radikales Werk. Und zeigt im Porträt dieser intensiven Jungsfreundschaft auch, wie stark sich Geschlechterrollen in den jüngeren Generationen verändert haben. Ein Film wäre in dieser Fluidität noch vor zehn Jahren kaum denkbar gewesen. Das Herz des Films ist der Darsteller des jungen Léo. Eden Dambrine verkörpert ihn mal energisch, mal sensibel, mit einer berührenden Melancholie und unwiderstehlichen Präsenz. (…) In Cannes gab es für dieses kleine Kinowunder im Mai zu Recht den Grand Prix der Jury.» Nun geht «Close» für Belgien ins Oscarrennen.

 

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