Godard et les femmes

Sauve qui peut (la vie)

FR/CH/BRD/AT 1980, 87 Min., 35 mm, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Jean-Luc Godard
Darst.: Isabelle Huppert, Jacques Dutronc, Nathalie Baye, Roland Amstutz, Anna Baldaccini, Michel Cassagne, Fred Personne, Cécile Tanner, Roger Jendly, Paule Muret u.a.

Seit der Trennung von Frau und Tochter lebt der Regisseur Paul Godard im Hotel. Als ihn auch seine Geliebte Denise verlässt, weil sie ein neues Leben auf dem Land beginnen will, muss sich Paul neu orientieren. Er sucht wieder Anschluss an die Familie und spielt mit dem Gedanken, die Wohnung von Denise zu übernehmen. Auch die Prostituierte Isabelle, mit der Paul eine Nacht in seinem Hotelzimmer verbrachte, ist auf Wohnungssuche … Zwanzig Jahre nach «À bout de souffle» und nach rund zehn Jahren, in denen er sich dem neuen Medium Video widmete, drehte Jean-Luc Godard wieder einen «richtigen» Kinofilm mit grossen Stars: Isabelle Huppert, Nathalie Baye, Jacques Dutronc und – unsichtbar, nur als Stimme aus dem Off – Marguerite Duras. «Sauve qui peut (la vie)» bedeutete einen Neuanfang für Godard, er sprach von seinem «zweiten ersten Film», wobei er seine zentralen gesellschaftlichen Metaphern wie jene der Prostitution wieder aufnahm. Formal wurden seine Filme infolge seines Experimentierens mit der Videotechnik noch freier und assoziativer, vor allem in der Montage. So beginnt sich Nathalie Bayes Velofahrt am Anfang des Films plötzlich ruckartig in Zeitlupe aufzulösen, der Blick der Zuschauer:innen soll ins Stolpern geraten, damit sie umso genauer hinsehen. Bei der Premiere 1981 in Cannes war «Sauve qui peut (la vie)» umstritten – und bleibt es heute noch –, dennoch trat der Film seinen Siegeszug um die Welt an. Getragen wird er von zwei starken, von Nathalie Baye und Isabelle Huppert verkörperten Frauenfiguren. Über Letztere schreibt Bert Rebhandl in seiner Godard-Biografie: «Schon in der Frühphase ihrer Karriere ist Huppert besser als alle anderen in der Lage, sich den Zumutungen eines schwierigen Regisseurs auszusetzen und sie in ihrem Sinn produktiv zu machen. ‹Er zeigte meine Zerbrechlichkeit und meine Abhängigkeit. Ich war eine junge Schauspielerin in der Welt der Männer, der Macht und des Geldes.› Huppert schaffte es, diese Abhängigkeit in Souveränität umzuwandeln.» Wir zeigen den Film in einer raren 35-mm-Kopie, die schon einen leichten Rotstich – eine klassische Alterungserscheinung – hat, und hoffen, Sie lassen sich diese einmalige Gelegenheit dennoch nicht entgehen.

 

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