Premierenfilm

L’Innocent

FR 2022, 99 Min., DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Louis Garrel
Darst.: Louis Garrel, Roschdy Zem, Noémie Merlant, Anouk Grinberg, Jean-Claude Pautot, Yanisse Kebbab, Léa Wiazemsky, Manda Touré, Olga Amelchenko u.a.

Die 60-jährige Sylvie ist Theaterpädagogin in einem Männergefängnis und nimmt es mit der Abgrenzung von ihren Schützlingen nicht so genau. Als ihr Sohn Abel erfährt, dass sie sich in den Häftling Michel verliebt hat und ihn sogar heiraten will, läuten bei ihm die Alarmglocken. Es wäre nämlich nicht das erste Mal, dass die liebesbedürftige Sylvie fürchterlich enttäuscht würde – und Michel ist alles andere als ein Lämmchen, vielmehr ein wegen Gewaltdelikten verurteilter Krimineller. Doch Abel kann weder Mutters Heirat noch Michels Entlassung aus dem Gefängnis verhindern. So greift er für Mutters Schutz zur Selbsthilfe: Zusammen mit Clémence, seiner besten Freundin, beginnt er, Michel «diskret» zu überwachen, überzeugt davon, dieser plane einen nächsten Überfall. Allerdings stellen sich die zwei Hobbybeschatter:innen ziemlich dilettantisch an – und so stecken sie, ehe sie sich versehen, bald selbst mittendrin in Michels deliktischen Aktivitäten … Regisseur und Hauptdarsteller Louis Garrel wurde 2003 durch seine Hauptrolle in Bernardo Bertoluccis «The Dreamers» international bekannt und war seither in über 50 Filmen zu sehen, zuletzt in Ildikó Enyedis «The Story of My Wife» und Woody Allens «Rifkin’s Festival». Als linkischer Abel brilliert er an der Seite von Roschdy Zem, der ihm als durchtriebener Kleinkrimineller Michel bisweilen die Show stiehlt. Und mit Anouk Grinberg als so resoluter wie sentimentaler Sylvie und Noémie Merlant als bezaubernder Clémence hat das Dreamteam Garrel/Zem ein nicht minder brillantes weibliches Pendant – in einer der witzigsten Krimikomödien seit Langem. Andreas Köhnemann schreibt auf kino-zeit.de: «‹L’Innocent› erweist sich als kinematografische Wundertüte, die mit ihrem Einsatz von Kamerazooms und Split-Screen Sixties-Charme versprüht und aus der sowohl clevere Suspense-Passagen wie funkelnder Screwball-Humor zum Vorschein kommen: witzig und rührend, ein albernes Spiel und doch eine hochemotionale Angelegenheit. Agieren Abel und Michel in einem Moment noch als Antagonisten, tanzen sie im nächsten schon miteinander. Es ist schön, diesen Figuren zuzusehen, wie sie dem Chaos des Lebens trotzen, wie sie nur das Beste füreinander wollen – und dann eben doch im Schlamassel landen und kämpfen müssen.»

 

Reservieren:

Trailer