It's All About Time

The Death and Life of Otto Bloom

AU 2016, 85 Min., DCP, E/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Cris Jones
Darst.: Xavier Samuel, Rachel Ward, Matilda Brown, Jacek Koman, John Gaden, Rose Riley, Tyler Coppin, Suzy Cato-Gashler, Richard Cawthorne, Amber Clayton u.a.

Eines Nachts wird ein junger Mann in einer Notunterkunft von der Polizei aufgegriffen. Ein rätselhafter Fall, denn ausser an seinen Namen – Otto Bloom – hat er keinerlei Erinnerung an sein früheres Leben. Die Neuropsychologin Dr. Ada Fitzgerald, die gerade eine Publikation über Amnesie veröffentlicht hat, nimmt sich seiner an und macht eine sensationelle Entdeckung: Otto Bloom lebt retrochronologisch, d.h. er erlebt die Zeit rückwärts. So erinnert er sich an die Zukunft, vergisst aber sofort, was gewesen ist. Und wie wir das Vergangene nicht ändern können, kann er das Künftige nicht beeinflussen. So dauert es nicht lange, bis Otto Bloom im Rampenlicht von Forschung und Öffentlichkeit steht. Doch je älter er wird, desto weniger weiss er, und seine Fähigkeiten nehmen ab – denn seine Zukunft schwindet. Mit seinem starbesetzten «The Curious Case of Benjamin Button» nach einer Novelle von F. Scott Fitzgerald hat David Fincher 2008 eine vergleichbare Geschichte verfilmt, aber mit einer weniger differenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit. Im Gegensatz zu Benjamin Button altert Otto Bloom nicht körperlich, sondern nur mental. Zeit ist eine Illusion – dies ist der Grundgedanke hinter diesem faszinierenden Film, basierend auf den Erkenntnissen Albert Einsteins. «The Death and Life of Otto Bloom» ist der erste und einzige Langspielfilm des mit nur 37 Jahren verstorbenen Briten Cris Jones, der in Melbourne lebte und arbeitete. Bereits seine Kurzfilme «The Heisenberg Principle» und «The Funk» sind Reflexionen über die menschliche Existenz in Raum und Zeit; sie erregten international grosse Beachtung und wurden mehrfach ausgezeichnet. Cris Jones erzählt die ungewöhnliche Lebensgeschichte von Otto Bloom als Mockumentary retrospektiv anhand von Aussagen von Weggefährt:innen, darunter seine grosse Liebe Ada. Michael Sennhauser schreibt auf sennhausersfilmblog: «Cris Jones ist hier ein verspielter, unterhaltsamer, smarter Film über die Relativität der Zeit gelungen, und wie alle Filme, die mit der Zeit spielen, muss er unsere Alltagslogik aushebeln und auf Emotionen setzen. Und das macht ‹The Death and Life of Otto Bloom› hervorragend.»

 

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