Premierenfilm

Les Parfums

FR 2019, 100 Min., DCP, F/d, ab 8 Jahren
Regie: Grégory Magne
Darst.: Emmanuelle Devos, Grégory Montel, Zelie Rixhon, Sergi López, Gustave Kervern, Pauline Moulène, Lisa Perrio, Sacha Bourdo, Olivier Broche, Eva Chico u.a.

Guillaume Favre hat gerade genug Sorgen, da hätte er Anne Walberg nicht auch noch gebraucht. Nach der Scheidung von seiner Frau kämpft er um das Sorgerecht für seine Tochter, was angesichts einer zu kleinen Wohnung und der knappen Finanzen ein schwieriges Unterfangen ist. Beinahe hätte er seinen Job als Chauffeur verloren, doch sein Chef gibt ihm eine letzte Chance und teilt ihm Anne Walberg als neue Kundin zu – ohne ihm zu verraten, dass sie bereits mehrere Fahrer vergraulte. Guillaume ist nicht nur Annes arrogantes Verhalten ein Rätsel, er weiss auch nicht, was genau ihre Arbeit ist, für die er sie an unterschiedlichste Orte fährt. Anne ist als Geruchsberaterin tätig, nachdem sie ihre Arbeit als Star-Parfumdesignerin wegen kurzzeitigem Verlust ihres Geruchssinns aufgeben musste. Nun berät sie Firmen, wie der herbe Geruch frisch produzierter Lederhandtaschen neutralisiert oder der Geruch einer Höhle künstlich erzeugt werden kann. So sensibel Annes Nase ist, so ruppig ist sie im zwischenmenschlichen Umgang. Worte wie «bitte» und «danke» kennt sie nicht, dennoch erwartet sie von Guillaume mehr als nur Fahrdienste. Es dauert nicht lange, bis die beiden aneinandergeraten … Grégory Magne hat mit «Les Parfums» eine leise, unaufgeregte Komödie inszeniert, die einen spannenden Einblick in die ungewohnte Welt der Gerüche gibt. Eine gute Nase hat der Regisseur für seine hervorragenden Protagonisten bewiesen, denn die Chemie zwischen Emmanuelle Devos als divenhafter Exzentrikerin und Grégory Montel als chaotischem Typ funktioniert ausgezeichnet. Andreas Köhnemann schreibt auf kino-zeit.de: «Die Beziehung zwischen Guillaume und Anne changiert zwischen Freundschaft und aufkeimender Liebe, wie man es äusserst selten zwischen Erwachsenen im Film sieht. Es gibt keine dramatischen Gesten, keine Schwüre – nur ein sehr klares und schönes Gefühl von wachsender Sympathie. Aus völligem Unverständnis wird ein tiefes Begreifen des Gegenübers, das sich in Kleinigkeiten offenbart und auf die bekannten Standardsituationen des Kinos locker verzichten kann. Hinzu kommen zahlreiche witzige und charmante Ideen. (…) Hauptdarsteller Grégory Montel verströmt eine angenehme Tragikomik, die nie ins Slapstickhafte abdriftet. Und Emmanuelle Devos liefert als Anne eine wunderbar spröde Leistung.»

 

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