16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Fly So Far (Nuestra libertad)

SV/SE 2021, 88 Min., DCP, Sp/e, ab 16 Jahren
Regie: Celina Escher
Mitw.: Teodora del Carmen Vásquez, Glenda Cruz, Cinthia Rodríguez, Carolina Díaz, Alba Rodriguez, Karen Orellana, Kenia Hernández, Marina de los Ángeles, Ana Margot Pérez u.a.

2007 ist Teodora del Carmen Vásquez im neunten Monat schwanger, als sie bei der Arbeit in Ohnmacht fällt und eine Totgeburt erleidet. Als sie im Krankenhaus aufwacht, beginnt ihr Albtraum: Sie ist von Polizisten umringt, die sie nach der Fehlgeburt beschuldigen, ihr Baby getötet zu haben. Sie wird wegen schweren Mordes angeklagt und zu dreissig Jahren Haft verurteilt. Nach fast elf Jahren wird Vásquez dank der Hilfe von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen freigelassen und wird die Sprecherin von «The Seventeen», einer Gruppe von Frauen, die dasselbe Schicksal erlitten haben wie sie und noch immer im Gefängnis sitzen. Teodora Vásquez’ Fall ist zu einem Symbol für die grausame Härte geworden, mit der in El Salvador gegen betroffene Frauen vorgegangen wird. Das Land hat eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze der Welt. Nicht nur Abtreibungen, sondern auch Fehl- und Totgeburten werden kriminalisiert. Seit 1998 wurden mehr als 181 Frauen wegen eines Schwangerschaftsabbruchs oder wegen schwerer Tötung verurteilt und mit bis zu dreissig Jahren Gefängnis bestraft. Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm der schweizerisch-salvadorianischen Filmemacherin Celina Escher offenbart mittels Zeugenaussagen, Medienberichten und juristischen Dokumenten das Ausmass staatlicher Gewalt gegen Frauen, zeigt aber auch die Kraft von kollektivem Widerstand und Solidarität. Celina Escher sagt über ihren Film: «Von Anfang an fühlte ich mich Teodora verbunden, ich bewunderte ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Stärke nach einem Jahrzehnt ungerechtfertigter Inhaftierung. Die Art und Weise, wie sie den Mitinsassinen Kraft gegeben hat, und die Schwesternschaft, die die Frauen in diesen Jahren aufgebaut haben, wie sie sich gegenseitig an einem so feindseligen Ort unterstützen, haben mich zu diesem Film inspiriert. Dies ist meine Art, zu ihrem Kampf um Freiheit beizutragen, damit ihre Stimmen über die Gefängnismauern hinaus erklingen und wir die Autonomie über unsere Körper zurückgewinnen.»

 

Anschliessend Diskussion mit der Regisseurin Celina Escher und der Protagonistin Teodora del Carmen Vásquez. Das Gespräch führt Alice Froidevaux, Medico International Schweiz. Der Film wird mit englischen Untertiteln gezeigt, das Gespräch findet in Spanisch und Deutsch statt.

 

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Anschliessend Gespräch mit der Regisseurin Celina Escher und der Protagonistin Teodora Vásquez. Moderation: Alice Froidevaux, Medico International Schweiz.
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