Premierenfilm

Schachnovelle

DE/AT 2021, 110 Min., DCP, D, ab 12 Jahren
Regie: Philipp Stölzl
Darst.: Oliver Masucci, Albrecht Schuch, Birgit Minichmayr, Andreas Lust, Samuel Finzi, Rolf Lassgård, Lukas Miko, Joel Basman, Johannes Zeiler, Maresi Riegner u.a.

Wien, 1938: Der Anschluss Österreichs an Nazideutschland steht kurz bevor, doch der Anwalt Josef Bartok wird sich des Ernsts der Lage zu spät bewusst, trotz der Warnung eines Freundes. Er wird in seiner Kanzlei verhaftet, als er gerade dabei ist, Papiere mit den Nummernkonten der von ihm verwalteten Vermögen bedrohter Klienten zu vernichten. Im Hauptquartier der Gestapo, dem einstigen Nobelhotel Metropol, versucht ihm der diabolische Gestapoleiter mit erlesenem Whisky und einer Partie Schach die Nummernkonten zu entlocken, doch als dies nichts fruchtet, wird Bartok für unbestimmte Zeit in ein Hotelzimmer gesperrt und isoliert – ohne geistige Anregung und menschlichen Austausch. In den spärlichen Verhören bleibt er standhaft. Eines Tages gelingt es ihm, ein Buch zu entwenden, aber es ist nicht die erhoffte schöngeistige Literatur, sondern ein nüchternes Schachbuch. Das Nachspielen der Partien wird zu seiner einzigen, bald manisch-exzessiven Beschäftigung, wobei die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit immer mehr verschwimmen. Im September 2016 zeigte das Kinok in seiner Stefan-Zweig-Filmreihe die erste Verfilmung der «Schachnovelle» von Gerd Oswald mit Curd Jürgens in der Hauptrolle. Nun legt der Münchner Philipp Stölzl («Nordwand», «Der Medicus») eine neue und ambitionierte Adaption des letzten und bis heute erfolgreichsten Werkes von Stefan Zweig vor. Oliver Masucci («Als Hitler das rosa Kaninchen stahl») liefert als Josef Bartok eine bravouröse Tour de Force, ebenso überzeugen Birgit Minichmayr («Wanda, mein Wunder») als Bartoks Ehefrau Anna und Albrecht Schuch («Berlin Alexanderplatz») in einer Doppelrolle als Gestapoleiter Böhm und Schachweltmeister Czentovic – das Verhör ist gleichzeitig ein Duell auf dem Schachbrett. «Man muss im Kino Wagnisse eingehen», sagt Philipp Stölzl, «und da ist ein Stoff wie die ‹Schachnovelle›, wo sich die Handlung grösstenteils in einem Hotelzimmer abspielt, in dem ein Mensch langsam in den psychischen Abgrund taumelt, eine tolle Herausforderung – sie zwingt den Filmemacher, ungewöhnliche filmische Mittel zu wählen. (…) Diese Drehbuchadaption nimmt den kafkaesken, surrealen Unterton des Originaltextes auf und strickt daraus einen filmischen Coup.»

 

Reservieren:

Trailer