Architektur im Film

Rams

US 2018, 74 Min., DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Gary Hustwit
Mitw.: Dieter Rams, Mark Adams, Fritz Frenkler, Naoto Fukasawa, Klaus Kemp, Ingeborg Kracht-Rams, Mateo Kries, Sophie Lovell, Dietrich Lubs u.a.

Dieter Rams (*1932) ist einer der einflussreichsten deutschen Designer der letzten Jahrzehnte. Seine Entwürfe für die Firma Braun sind legendär, die Essenz seiner Gestaltungsphilosophie lautet: Einfachheit, Ehrlichkeit und Zeitlosigkeit. Seine «Zehn Thesen zum Design», die er in den 1970er-Jahren entwickelte, sind heute aktueller denn je. Darin ist unter anderem zu lesen: «Gutes Design ist langlebig. Es hat nichts Modisches, das schnell veraltet wirkt. Damit unterscheiden sich gut gestaltete Produkte tiefgreifend von kurzlebigen Trivial-Produkten einer Wegwerfgesellschaft, für die es heute keine Berechtigung mehr gibt.» Ausgangspunkt dieser Überlegungen war eine grundsätzliche Konsumkritik, die Rams veranlasste, neue Ziele für den Umgang mit Design zu formulieren – und dies lange bevor Nachhaltigkeit zum Modewort wurde. Von 1961 bis 1995 war er Leiter der Formgebung beim Elektrogerätehersteller Braun, dessen Produkte er massgebend prägte, darunter Schlüsselwerke wie die als «Schneewittchensarg» bekannt gewordene Radio-Plattenspieler-Kombination Braun SK4 mit dem damals neuartigen Acrylglasdeckel; Kaffeemaschinen, Rasierapparate und die Oral-B-Zahnbürste. Auch Apple-Chefdesigner Jonathan Ive liess sich von der «selbsterklärenden Schlichtheit des Designs» von Rams’ Entwürfen für Braun inspirieren. Für das Möbelhaus Vitsoe entstand das Regalsystem 606, das heute zu den Designklassikern zählt. Bis zu seiner Emeritierung war Dieter Rams Professor an der Hochschule der Künste Hamburg. Der US-amerikanische Filmemacher Gary Hustwit wurde mit seinem Dokumentarfilm «Helvetica» über Typografie und Grafikdesgin bekannt. 2008 interviewte er Dieter Rams erstmals – zusammen mit anderen Industriedesignern – für seinen Film «Objectified». Nun hat er dem grossen Visionär einen ganzen Film gewidmet, der Rams Persönlichkeit in den Vordergrund stellt und nicht nur eine Reflexion über Design geworden ist, sondern auch über Konsum, Materialismus und Nachhaltigkeit – unterlegt mit Originalmusik von Brian Eno.

 

Am 19. Oktober führt die Berliner Schriftstellerin und Kuratorin Sophie Lovell in den Film ein. In Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz.

 

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Am 19. Oktober mit einer Einführung durch die Berliner Schriftstellerin und Kuratorin Sophie Lovell.
Trailer