Premierenfilm

Seize printemps

FR 2020, 73 min, DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Suzanne Lindon
Darst.: Suzanne Lindon, Arnaud Valois, Frédéric Pierrot, Florence Viala, Rebecca Marder, Arthur Giusi, Pauline Rugo, Dominique Besnehard, Philippe Uchan u.a.

Die sechzehnjährige Pariser Gymnasiastin Suzanne, eine so kluge wie verträumte Schülerin, wächst behütet und liebevoll umsorgt in einem gutbürgerlichen Akademikerhaushalt auf. Im Gegensatz zu ihren Altersgenossinnen interessieren Suzanne weder Partys noch ihre männlichen Klassenkameraden; mit ihnen langweilt sie sich unendlich. Als sie eines Tages auf dem Schulweg am Theater vorbeigeht und dort den rund zwanzig Jahre älteren Raphaël erblickt, ist es um sie geschehen. Sie verliebt sich in den introvertierten Schauspieler und gesteht ihm bald einmal ihre Liebe. Eine so zarte wie unschuldige Frühlingsromanze in der Theater- und Opernwelt von Paris nimmt ihren Lauf. Die einundzwanzigjährige Drehbuchautorin und Regisseurin Suzanne Lindon, die in ihrem autobiografisch inspirierten Spielfilmdebüt gleich selbst die Hauptrolle spielt, gilt, ähnlich wie vor zwölf Jahren der Frankokanadier Xavier Dolan, als das neue Wunderkind des französischsprachigen Kinos. «Seize printemps» feierte seine Weltpremiere am Filmfestival Cannes 2020 und wurde auch an die Festivals von Toronto und San Sebastián eingeladen. Die Tochter des Schauspielerpaares Sandrine Kiberlain und Vincent Lindon gibt in ihrer so sanften wie feurig-unterkühlten Coming-of-Age-Geschichte schauspielerisch alles; ihr Filmpartner Arnaud Valois steht ihr in nichts nach. Jordan Mintzer schreibt in The Hollywood Reporter: «In einer Zeit, in der sich die französische Künstler- und Intellektuellenszene wiederholt mit Vergewaltigungs-, Missbrauchs- und sexuellen Belästigungsvorwürfen konfrontiert sieht, wird Suzanne Lindons Filmdebüt auf jeden Fall Aufmerksamkeit erregen und bei gewissen Leuten wohl auch für Irritationen sorgen. Doch es geht in ‹Seize printemps› nicht um Schlagzeilen, vielmehr erzählt der Film die bescheidene Geschichte von der verlorenen Unschuld eines Mädchens und verweist dabei auf Werke wie etwa Marguerite Duras’ ‹L’Amant›. (…) Dabei bleibt ‹Seize printemps› ein Film, der niemals Partei ergreift, mit dem Finger auf jemanden zeigt oder die Situationen verurteilt, – ein Zeichen der Intelligenz einer jungen Filmemacherin, die es gewagt hat, sich auf der Leinwand zu entblössen, und dem Publikum seine eigene Meinung lässt.»

 

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