Openair in der Lokremise: Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs

Stranger Than Fiction

US/UK 2006, 113 min, DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Marc Forster
Darst.: Will Ferrell, Emma Thompson, Dustin Hoffman, Queen Latifah, Maggie Gyllenhaal, Tony Hale, Linda Hunt, Tom Hulce, William Dick, Peter Grosz u.a.

Harold Crick ist Steuerbeamter, ein Pedant und farbloser Zahlenmensch und damit die perfekte Verkörperung des Berufsklischees. Sein Alltag besteht aus einer Folge von sich wiederholenden Handlungsmustern, bis er eines Morgens beim Zähneputzen plötzlich eine weibliche Stimme mit britischem Akzent hört, die bis ins kleinste Detail erzählt – nur besser formuliert, als er es könnte –, was er im Moment macht, denkt und fühlt. Die Stimme gehört der Erfolgsautorin Karen Eiffel, die kurz vor der Fertigstellung ihres neuen Buches steht, aber unter einer Schreibblockade leidet. Sie weiss nicht, wie sie ihren Protagonisten Harold Crick sterben lassen soll, und sie hat auch keine Ahnung, dass dieser wirklich existiert und ihre Stimme hören kann. Ebenso realisiert Harold erst mithilfe des exzentrischen Literaturprofessors Jules Hilbert, dass er die Hauptfigur eines Romans ist, der gerade geschrieben wird. Als er sich ausgerechnet in die Steuersünderin Ana verliebt, nimmt sein Leben Fahrt auf. Er macht sich auf die Suche nach Karen Eiffel, um sie zu überzeugen, Harold Crick nicht sterben zu lassen. 2001 gelang dem Deutsch-Schweizerischen Filmemacher Marc Forster mit «Monster’s Ball» der internationale Durchbruch. Seither gehört er zu den interessantesten Regisseuren Hollywoods. Meisterhaft bewegt er sich in den unterschiedlichsten Genres, vom 22. James-Bond-Film «Quantum of Solace» bis zu «Finding Neverland», von «Christopher Robin», in dem er die Macht der Fantasie zelebriert, bis zum an der Grenze zwischen Realität und Halluzination spielenden Psychothriller «Stay». David Kleingers schreibt in Der Spiegel: «Dass ‹Stranger Than Fiction› kein zerebrales Planspiel wird, liegt nicht zuletzt an Will Ferrell, der den tragischen Nachhilfeschüler des Lebens zurückgenommen, verletzlich und mit subtilem Humor darstellt. Empfiehlt sich der Starkomiker als ernstzunehmender Darsteller jenseits der Genrekategorien, so bestätigt die chronisch unterschätzte und wie immer grossartige Maggie Gyllenhaal ihren zum Glück nicht mehr ganz geheimen Status als eine der besten Schauspielerinnen im US-Kino. Daneben dürfen sich Dustin Hoffman und Emma Thompson ganz uneitel und spielfreudig austoben, was bei beiden Stars wie eine unverhoffte Frischzellenkur wirkt.»

 

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