Premierenfilm

Tutti insieme

IT/FR 2019, 104 min, DCP, I/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Ginevra Elkann
Darst.: Riccardo Scamarcio, Alba Rohrwacher, Milo Roussel, Brett Gelman, Céline Sallette, Benjamin Baroche, Oro De Commarque, Ettore Giustiniani u.a.

Die Geschwister Alma, Jean und Sebastiano leben mit ihrer Mutter Charlotte in Paris. Diese hat sich vor nicht allzu langer Zeit von Carlo, dem Kindsvater, getrennt und lebt jetzt mit einem russisch-orthodoxen Mann zusammen. Von ihm ist sie bereits wieder schwanger – und um das neue Glück richtig geniessen zu können, übergibt sie dem in Italien lebenden Carlo die Kinder für die Weihnachtsfeiertage. Zwar freut sich dieser, sie bei sich zu haben, doch der Zeitpunkt ist ungünstig, denn der darbende Filmemacher steckt mitten in einem neuen Filmprojekt, an dem er mit seiner Assistentin Benedetta in Ruhe weiterarbeiten möchte. Der Erstling der 1979 in London geborenen Ginevra Elkann, bisher vor allem als Produzentin und davor als Regieassistentin bei Cineastenlegenden wie Bernardo Bertolucci und Anthony Minghella tätig, ist in den Hauptrollen mit Riccardo Scamarcio (als Carlo) und Alba Rohrwacher (als Benedetta) mit zwei der wohl bedeutendsten italienischen Schauspieler ihrer Generation besetzt. Seine Weltpremiere feierte «Tutti insieme» im August 2019 als Eröffnungsfilm in Locarno – damals noch unter dem Titel «Magari» – und begeisterte das Publikum auf der Piazza Grande. Michael Sennhauser schrieb in seinem Blog: «‹Magari› wird als ‹wenn es nur so wäre…› übersetzt, das Wort ist Programm in dieser zurückhaltenden, ehrlichen und durchaus auch tragischen kleinen Familienkomödie. Alle wünschen sich immer wieder, dass etwas anders wäre. Carlo wäre gerne wieder erfolgreich. Die kleine Alma hätte gerne ihre Traumfamilie statt dieses Patchwork, und dass Benedetta nicht bloss eine Mitarbeiterin des Vaters, sondern seine mit ihm auch nicht immer ganz glückliche Freundin ist, merken die Kinder ziemlich schnell. Dass ‹Magari› die Familienfilme, insbesondere ‹Le meraviglie› von Albas Schwester Alice Rohrwacher evoziert, liegt auf der Hand bei dieser Besetzung. Wie viele eigene Erinnerungen von Regisseurin und Drehbuchautorin Ginevra Elkann in den Film eingeflossen sind, ist dabei ziemlich unerheblich. ‹Magari› ist sehr schön gemacht, unspektakulär, aber eindringlich, gut gespielt, nicht nur von den erwachsenen Darstellern, sondern auch von den Kindern und Jugendlichen, und sehr überzeugend in seinem sprachlich und kulturell zwischen diversen Milieus umherspringenden Verlauf.»

 

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