Premierenfilm

L'Apollon de Gaza

CA/CH/PS 2018, 79 min, DCP, O/d, ab 8 Jahren
Regie: Nicolas Wadimoff
Mitw.: Jean-Baptiste Humbert, Walid Al-Aqqad, Jawdat Abu Ghurab, Nafez Abed, Jawdat Khoudary, Heyam Al-Bitar, Sofiane Salman, Gil Chaya, Fadel Al-Otol u.a.

Im Sommer 2013 machte ein Fischer im Gazastreifen einen sensationellen archäologischen Fund: Rund hundert Meter vom Ufer entfernt entdeckte er auf dem Meeresgrund eine lebensgrosse Statue des griechischen Gottes Apollo aus Bronze, die angeblich 2000 Jahre alt ist. Trotz ihres Gewichts von fast 500 Kilo konnte der Fischer das Fundstück bergen. Das Problem dabei: Es ist nur auf einer Handvoll unscharfer Fotos zu sehen, und es heisst, die Behörden der im Gazastreifen herrschenden Hamas hätten das kostbare Stück beschlagnahmt. Das ist nur eines von zahlreichen Gerüchten. Nicolas Wadimoff, der in Gaza bereits 2009 seinen bewegenden Film «Aisheen (Still Alive in Gaza)» gedreht hatte – er war kurz nach dem Ende der verheerenden israelischen Militäroperation «Gegossenes Blei» in das zerbombte Gebiet gereist – konnte für seinen neuen Film auf Kontakte zurückgreifen, die er damals geknüpft hatte. Diese erlaubten es ihm nun, Schlüsselfiguren des angeblichen Fundes sowie internationale Fachpersonen vor die Kamera zu bekommen und so ein Mysterium mit unendlich komplexen Verzweigungen freizulegen. Dabei untersucht «L’Apollon de Gaza» nicht nur das Geheimnis der Statue, sondern gibt faszinierende Einblicke in einen Landstrich, wo alles politisch ist und sich weiterführende Hinweise eher im schelmischen Lächeln der Gesprächspartner als in ihren Aussagen verstecken, in diesem Konglomerat aus Wahrheiten und Lügen. Antoine Duplan schrieb in Le Temps: «Nicolas Wadimoff wusste von Anfang an, dass er wohl kaum Zugang zur Statue haben würde. Er näherte sich ihr zwar, musste aber gefährliche Spiele spielen und sich als Händler ausgeben. In der Hauptsache dreht sich alles um die Suche, die aber weniger eine Schatzsuche als vielmehr eine Parabel ist. Dieser Apollo, der auf einem Foto wie ein Verwundeter auf einer Decke liegt, ‹gehört dem palästinensischen Volk›, wie jemand im Film sagt. Er sei das Symbol für die Wiedergeburt des Gazastreifens, dieser ‹pulsierenden Stadt voller Blumen in der Zeit von Alexander dem Grossen›.»

 

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