Premierenfilm

Al-Shafaq – Wenn der Himmel sich spaltet

CH/TR 2019, 98 min, DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Esen Işik
Darst.: Kida Khodr Ramadan, Beren Tuna, Ismail Can Metin, Ahmed Kour Abdo, Serkan Ercan, Ali Kandaş, Eda Gürbüz, Robin Arslan, Serkan Tastemur, Kasem Hoxha u.a.

Der Taxifahrer Abdullah lebt mit seiner Frau Emine und seinen drei fast erwachsenen Kindern in einer kleinen Wohnung in Zürich. Er ist strenggläubiger Muslim und gebärdet sich gegenüber Frau und Kindern als tyrannischer Patriarch. Eines Tages erfährt er, dass sein Jüngster, der kürzlich von zu Hause ausgerissene Burak, schwer verletzt im Spital einer türkischen Stadt nahe der syrischen Grenze liegt. Als Abdullah dort ankommt, ist Burak bereits tot. Der verzweifelte Vater muss erfahren, dass sein Sohn nach Syrien gereist war, um sich dem IS anzuschliessen. Die 1969 in Istanbul geborene und seit 1990 in Zürich lebende Esen Işik gewann 2016 für ihren vorherigen Film «Köpek» den Schweizer Filmpreis Quartz für den besten Spielfilm. «Al-Shafaq» ist der erste Schweizer Film über das aktuelle Thema jugendlicher Dschihadisten. Esen Işik schafft es, die Geschichte einer hereinbrechenden Katastrophe auf mehreren Ebenen und ohne einfache Erklärungsmuster oder vorschnelle Schuldzuweisungen filmisch heraufzubeschwören. Erzählt wird in zahlreichen kunstvollen Rückblenden, zwischen der Türkei und der Schweiz pendelnd, mit einem starken Cast aus Laien und Profis – unter denen vor allem der gebürtige Libanese Kida Khodr Ramadan herausragt. Für die visuelle Inszenierung sorgt Kameramann Gabriel Sandru («Der Unschuldige», «Köpek»). Esen Işik sagt über ihren zweiten Spielfilm, den sie in Zürich und Umgebung sowie in der Türkei unter schwierigsten Bedingungen realisierte: «Die Frage, wie aus Jugendlichen Mörder werden können, hat mich als Mutter einer heranwachsenden Tochter sehr beschäftigt. Was sind die inneren Beweggründe für so einen Schritt? Wie ist es überhaupt möglich, dass europäische Jugendliche Teil von diesem sinnlos grausamen Krieg geworden sind? Wo haben die Eltern und Angehörigen gefehlt? Wie viel Schuld ist dem bedingungslosen Glauben zuzuschreiben?»

 

Die Premiere am 2. November findet in Anwesenheit der Regisseurin Esen Işik statt. Das Gespräch führt der freischaffende Journalist Andri Bösch.

 

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