Hollywood singt und tanzt

Singin' in the Rain

US 1952, 103 min, Digital HD, E/d-f
Regie: Stanley Donen, Gene Kelly
Musik: Nacio Herb Brown
Darst.: Gene Kelly, Debbie Reynolds, Donald O’Connor, Cyd Charisse, Jean Hagen, Millard Mitchell, Douglas Fowley, Rita Moreno, Dawn Addams, Margaret Bert u.a.

«Singin’ in the Rain» ist das wohl beschwingteste, perfekteste und ironischste aller Musicals. An diesem Klassiker ist einfach alles unvergesslich: die agilen Darstellerinnen und Darsteller, die gewitzte Story, die Songs und die langen Beine von Cyd Charisse. Stanley Donen und Gene Kelly brachten in die Geschichte um die Erfindung des Tonfilms einen Schwung und Witz hinein, der heute noch so ansteckend ist wie damals. Die Story spielt Ende der Zwanzigerjahre in Hollywood. Die Vaudeville-Tänzer Don Lockwood und sein Freund Cosmo Brown sind im Filmgeschäft tätig. Don macht Karriere an der Seite des glamourösen Stummfilmstars Lina Lamont. Doch als der Tonfilm kommt, entpuppt sich Linas Stimme als denkbar ungeeignet. Zusammen mit Cosmo erfindet Don die Synchronisation: Denn Dons neue Freundin, die unbekannte Schauspielerin Kathy Selden, leiht Lina ihre Stimme und rettet den Film. Wie ihre Figur Kathy Selden war Debbie Reynolds vor diesem Film eine «kleine Schauspielerin»; sie musste monatelang hart trainieren, bis sie so beschwingt tanzen konnte. Die Co-Regisseure Stanley Donen und Gene Kelly destillierten die Essenz aus allen Stilen, aus denen sich das Musical-Genre nährt: Vaudeville, Revue-Theater, Ballett, Stepp- und Jazz-Tanz verbanden sie in «Singin’ in the Rain» in einer seltenen Präzision. François Truffaut war von dem Film ebenso begeistert wie die berüchtigte Filmkritikerin Pauline Kael. Stanley Kubrick verwendete den Titelsong auf sarkastische Weise in «A Clockwork Orange», während in «Une femme est une femme» von Jean-Luc Godard Anna Karina und Jean-Paul Belmondo gerne so tanzen möchten wie Kelly und Charisse. Der Film ist so reich an Gags wie kein anderes Musical, ein Höhepunkt ist das furios-akrobatische Comedy-Tanzsolo «Make ’Em Laugh» von Donald O’Connor. Aber sein Herzstück ist Gene Kellys Tanz im Regen. Das macht er so wunderbar, dass nicht wenige Filmliebhaber diese Szene für die beglückendste der Filmgeschichte halten. Und wem nicht das Herz aufgeht, wenn die Kamera langsam in die Höhe fährt, während Gene Kelly mit seinem Schirm im perfekten Rhythmus durch die Pfützen wirbelt, dem ist wirklich nicht zu helfen.

 

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