Die Filme von Wes Anderson

The Royal Tenenbaums

US 2001, 110 min, 35 mm, E/d-f
Regie: Wes Anderson
Gene Hackman, Anjelica Huston, Ben Stiller, Gwyneth Paltrow, Luke Wilson, Owen Wilson, Bill Murray, Danny Glover, Seymour Cassel, Kumar Pallana, Alec Baldwin u.a.

Einst war Royal Tenenbaum ein erfolgreicher New Yorker Anwalt und das patriarchale Oberhaupt einer Vorzeigefamilie mit Ehefrau Etheline und drei Kindern, allesamt kleine Genies mit vielversprechenden Zukunftsaussichten. Chas hat früh sein Talent für den Immobilienhandel entdeckt und sein Kinderzimmer in das Headoffice eines prosperierenden Unternehmens verwandelt. Richie, eigentlich ein verhinderter Maler, war Tennischampion, und die Adoptivtochter Margot schrieb preisgekrönte Bücher und Theaterstücke. Doch dann verliess der egozentrische Schwerenöter seine Familie und zog ins Hotel. Als ihm nach 22 Jahren das Geld ausgeht, gelingt es ihm unter Vortäuschung einer lebensgefährlichen Krankheit, sich wieder bei seiner Familie einzunisten. Etheline, seine Ex-Frau, arbeitet unterdessen als Archäologin und ist drauf und dran, ihren Steuerberater Henry zu heiraten. Auch die drei mittlerweile erwachsenen Kinder haben sich zurück zu Muttern ins Elternhaus geflüchtet. Alle sind gescheitert und zu exzentrischen Neurotikern geworden, mit schrillen Spleens und traurig-grotesken Lebensgeschichten im Gepäck. «Die Assoziationen, die die Details auslösen, die Anderson und sein Ko-Drehbuchautor und Eli-Darsteller Owen Wilson zusammengetragen haben, sind überwältigend – der Soundtrack, mit ‹The Velvet Underground & Nico›, ‹The Clash› und den ‹Ramones›; die Spiele in einem Wandschrank, die längst verschüttete Kindheitserinnerungen freilegen; Eyeliner und Stirnbänder und gestreifte Polohemden. Dieser Dschungel aus Emotionen und Erinnerungen ist schwer zu erklären, und vielleicht muss man an den Siebzigern hängen, um sich in ihm trotzdem zurechtzufinden – aber dann erzählen die ‹Royal Tenenbaums› von einer Zeit, als die Welt überschaubar war und wohlhabend und alle Möglichkeiten bot. Egal, wie es damals wirklich gewesen ist – die Sehnsucht nach den vertrauten Klängen, den verschütteten Erinnerungen und den verstaubten Accessoires macht die bange Frage erträglicher, ob das Beste vielleicht schon vorüber ist.» Susan Vahabzadeh, Süddeutsche Zeitung

 

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