Premierenfilm

Un beau soleil intérieur

FR 2017, 94 min, DCP, F/d
Regie: Claire Denis
Darst.: Juliette Binoche, Xavier Beauvois, Philippe Katerine, Josiane Balasko, Sandrine Dumas, Nicolas Duvauchelle, Bruno Podalydès, Valeria Bruni-Tedeschi, Gérard Depardieu u.a.

Die erfolgreiche Pariser Künstlerin Isabelle ist um die fünfzig, frisch geschieden und überzeugt, dass ihr in ihrem (Liebes-)Leben noch alle Möglichkeiten offenstehen. An Gelegenheiten, Männer kennenzulernen, fehlt es ihr jedenfalls nicht. So sieht man sie gleich zu Beginn im Bett mit Vincent, und eigentlich würde ihr der attraktive Banker gut gefallen, doch leider ist er verheiratet. So stürzt sie sich ins nächste Abenteuer, erst mit einem schönen jungen Schauspieler, dann mit einem kräftigen Arbeiter; dazwischen überlegt sie, ob ein Zurück zu ihrem Ex nicht das Beste wäre. Jedenfalls haben alle diese Männer etwas gemeinsam: Sie tun Isabelle nicht gut … Eine bittersüsse romantische Komödie ist nicht unbedingt das, was man von Frankreichs grosser feministischer Regisseurin Claire Denis erwarten würde. Doch wenn die Hauptdarstellerin Juliette Binoche heisst und ihre Figur Begegnungen mit Filmpartnern wie Xavier Beauvois, Paul Blain oder Bruno Podalydès hat – um schliesslich beim gewichtigen Gérard Depardieu zu landen, ist Vergnügen garantiert. Basierend auf Roland Barthes bekanntem Essay «Fragmente einer Sprache der Liebe» aus dem Jahr 1977 hat Claire Denis das Drehbuch zu «Un beau soleil intérieur» gemeinsam mit Christine Angot geschrieben, einer in Frankreich bekannten Autorin, die wegen freizügiger Schilderungen in ihren Romanen und klarer Worte gegen korrupte Politiker wiederholt für Schlagzeilen sorgte. Vor diesem Hintergrund scheint klar, dass Claire Denis’ neuer Film alles andere ist als ein leichtes Lustspiel über dieses seltsame Ding namens Liebe, sondern eine kluge, witzige und vielschichtige Studie über unüberbrückbare Gegensätze zwischen den Geschlechtern. «All die Romantik, die Erotik und die Unsicherheit, wie oder ob man verliebt sein soll, zerstreuen sich in Gesprächen, Debatten und dem intellektuellen Zusammenspiel von Ideen. Das mag unsexy und sehr französisch klingen, (…) denn es gibt in der Tat mehr Konversation als Sex, und diese urkomischen Talks entbehren der einfachen Lacher eines Woody Allen oder einer Agnès Jaoui. (…) Dafür gibt es immer wieder mal echtes Lachen (…) in einem durchwegs stylischen Film, den man mit dem Glücksgefühl verlässt, smarter und sexier zu sein!» Peter Bradshaw, The Guardian

 

Reservieren:

Trailer