Openair in der Lokremise: Männer, die ins Auge gehen

Plein soleil

FR/IT 1960, 118 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: René Clément
Darst.: Alain Delon, Maurice Ronet, Marie Laforêt, Erno Crisa, Frank Latimore, Billy Kearns, Ave Ninchi, Viviane Chantel, Nerio Bernardi, Barbel Fanger u.a.

Der amerikanische Millionärssohn Philippe Greenleaf hat alles: eine luxuriöse Jacht, ein Traumhaus, ein dickes Bankkonto. Zusammen mit seiner wunderschönen Freundin Marge geniesst der sorglose Lebemann das Dolcefarniente zwischen Rom und Taormina. Und er hat einen Freund, der ihn um all das beneidet: den mittellosen Tom Ripley. Dieser ist von Philippes Vater nach Italien geschickt worden mit dem Auftrag, den Sohnemann zur Heimkehr nach San Francisco zu bewegen, wo er ins väterliche Geschäft einsteigen soll. Dafür winken Tom 5000 Dollar als Belohnung. Aber bald schon reicht ihm das nicht mehr. Er findet Gefallen an Philippes dekadentem Lebensstil und fasst einen teuflischen Plan … Unter dem Titel «Plein soleil» brachte der französische Meisterregisseur René Clément 1960 Patricia Highsmiths berühmten Erfolgsroman The Talented Mr. Ripley erstmals auf die Leinwand. Mit der gelungenen Mischung aus Hitchcock-Suspense und Nouvelle-Vague-Ästhetik sollte der atmosphärisch dichte Thriller über das fast perfekte Verbrechen schnell zum Klassiker werden. Auch die Autorin zeigte sich begeistert von der recht freien Adaption ihres Ripley-Erstlings, befand sie als «very beautiful to the eye and interesting for the intellect», kritisierte allerdings das stark von der Vorlage abweichende Ende, das sie als «a terrible concession to so-called public morality» bezeichnete. Für Alain Delon hingegen war sie voll des Lobes. Elke Toubartz schreibt in Reclam Filmklassiker: «Nicht nur Patricia Highsmith sah in Alain Delon die Idealbesetzung ihres Tom Ripley. Delon, dem mit diesem Film der Durchbruch zum Star gelang, verkörperte schon zu jener Zeit auch im wirklichen Leben für die Presse einen Typ, der mit der Figur Ripleys einiges gemeinsam zu haben schien. Man spekulierte über seine dubiose Vergangenheit und seine Männerfreundschaften (auch Tom Ripleys Beziehung zu Philippe ist homoerotisch gefärbt, im Roman allerdings wesentlich deutlicher) und natürlich über die Liaison mit Romy Schneider, die zu Beginn von ‹Plein soleil› einen kurzen Auftritt hat.»

 

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