Openair in der Lokremise: Männer, die ins Auge gehen

L'homme de Rio

FR/IT 1964, 112 min, DCP, O/d
Regie: Philippe de Broca
Darst.: Jean-Paul Belmondo, Françoise Dorléac, Jean Servais, Roger Dumas, Daniel Ceccaldi, Milton Ribeiro, Ubiracy De Oliveira, Adolfo Celi, Simone Renant u.a.

Aus dem Pariser Musée de l’Homme verschwindet eine wertvolle maltekische Statuette. Kurz darauf wird Professor Catalan, der Direktor des Museums, entführt. Auch Agnès Villermosa, die Tochter eines bekannten Ethnologen, verschwindet plötzlich, und zwar unter den Augen ihres Verlobten Adrien, der soeben für einen achttägigen Militärurlaub nach Paris zurückgekehrt ist. Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, nimmt Adrien die Verfolgung bis nach Rio de Janeiro auf und heftet sich todesmutig an ihre Fersen, egal, ob er an einer Hochhausfassade an der Copacabana entlangklettern muss oder auf den wackligen Baugerüsten der teilweise noch im Bau befindlichen neuen Hauptstadt Brasilia. «Der zweite Streich des Erfolgsgespanns de Broca und Belmondo begründete 1964 nicht nur ein eigenes Filmgenre – die ‹Abenteuerkomödie› –, sondern sorgte dank seinem tollkühnen Hauptdarsteller weltweit für Furore und erhielt gar eine Oscar-Nomination für das beste Drehbuch von Jean-Paul Rappeneau. Was den legendären Comic-Autor und -Zeichner Hergé dazu veranlasste, ‹L’homme de Rio› als beste filmische Adaption eines ‹Tintin›-Stoffes zu bezeichnen. Ein ganz auf Belmondo zugeschnittenes, ebenso schwungvolles wie herzhaftes Vergnügen, das irgendwo zwischen ‹À bout de souffle› und ‹Indiana Jones› anzusiedeln ist.» Xenix

Sein besonderes Kennzeichen, die deformierte Nase, zog sich Jean-Paul Belmondo oder Bébel, wie er in seiner Heimat Frankreich liebevoll genannt wird, als junger Mann beim Boxen zu. Mit «À bout de souffle» von Jean-Luc Godard wurde er praktisch über Nacht berühmt; sein Outfit und seine coole Art lösten eine Nachahmungswelle unter Jugendlichen aus. Belmondo spielte in einigen der grössten Kassenschlager der Sechziger- und Siebzigerjahre, von denen Philippe de Brocas «L’homme de Rio» seinen Charme, sein Temperament und seine Athletik – er machte die meisten seiner Stunts selbst – wohl am besten zur Geltung brachte.

 

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