Premierenfilm

Einfach Leben

CH 2016, 99 min, DCP, Dialekt
Regie: Hans Haldimann
Mitw.: Ulrico Stamani, SueSanna Russell, Katharina Lüthi, Xenia, Manu, Constantin, Andreas, Kevin u.a.

Seit den 1970er-Jahren zog es nicht wenige Hippies und Aussteiger aus der Deutschschweiz in abgelegene Tessiner Täler. Fern von der Hektik, aber auch den Annehmlichkeiten urbanen Lebens wollte man entfremdeter Arbeit den Rücken kehren und stattdessen landwirtschaftliche Autarkie und selbstbestimmtes Dasein im Einklang mit der Natur finden. Ein Kind dieser Bewegung ist die seit 1993 bestehende Genossenschaft Pianta Monda, angesiedelt auf einer Terrasse oberhalb des Dorfes Menzonio im Val Lavizzara, dem hintersten Talabschnitt des Valle Maggia. Der heute 73-jährige Zürcher Ueli Stadelmann stieg mit 50 aus dem Primarlehrerberuf aus und gründete mit einer Handvoll Gleichgesinnter Pianta Monda. Heute ist er, der im Tessin seinen Namen zu Ulrico Stamani italianisierte, der einzige, der von der Gründern noch hier im Rustico lebt, das er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter einst vor dem Zerfall retteten und wieder aufbauten. Zusammen mit seiner Partnerin SueSanna Russell, die seit neun Jahren hier lebt, bildet er den Kern von Pianta Monda, während die gelernte Bäuerin Katharina Lüthi, die noch nicht so lange in der Genossenschaft lebt, ihren Platz erst noch finden muss. Der seit den 1990er-Jahren für das Schweizer Fernsehen tätige Dokumentarfilmer Hans Haldimann landete vor neun Jahren mit seinem ersten Kinodokumentarfilm «Bergauf, bergab» einen Grosserfolg; er war der erfolgreichste Schweizer Film des Jahres 2008. Mit «Einfach leben» knüpft er nun ein Stück weit an seinen Erstling an: Ging es dort um Leben und Arbeit einer traditionellen Urner Bergbauernfamilie im Rhythmus der Jahreszeiten, so beobachtet Hans Haldimann nun Menschen, die sich – von ihrem städtischen Hintergrund geprägt – eine kleinbäuerliche Existenz in einer abgelegenen Berggegend aufgebaut haben, wo wenige Jahrzehnte zuvor die Leute noch abwanderten und in die Städte zogen. «Eine wunderschöne Reise: Hans Haldimann zeigt uns die poetische, aber auch die erstaunlich komplizierte Seite eines ‹einfachen Lebens›.» Georg Bütler, Zurich Film Festival

 

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