Philosophie im Kino

Über uns das All

DE 2011, 88 Min., DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Jan Schomburg
Darst.: Sandra Hüller, Georg Friedrich, Felix Schmidt-Knopp, Kathrin Wehlisch, Valery Tscheplanowa, Stephan Grossmann, Aljoscha Stadelmann u.a.

Martha und Paul leben in einer glücklichen, vertrauensvollen Beziehung, die beiden sind ein eingespieltes Team. Nach seinem Abschluss als Mediziner bekommt Paul die Chance, nach Marseille zu gehen. Martha kündigt ihre Anstellung und freut sich auf ein Leben im Süden. Paul fährt schon eine Woche früher, während Martha die letzten Aufräumarbeiten in der gemeinsamen Wohnung übernimmt. Doch kurz nach seiner Abreise stehen zwei Polizistinnen vor der Tür, und Marthas Illusion vom gemeinsamen Glück bricht zusammen. Paul wurde in Marseille tot aufgefunden; er habe Selbstmord begangen. Zudem muss Martha erfahren, dass Paul nicht der Mann war, den sie zu kennen glaubte … In seinem verwegenen Drama, das auf der Berlinale 2011 seine vielbeachtete Premiere feierte, jagt Regisseur Jan Schomburg seine fulminante Hauptdarstellerin Sandra Hüller (aktuell auch im Cannes-Gewinner «Anatomie d’une chute» im Kinok zu sehen) durch ein Wechselbad der Gefühle. Daniel Sander schreibt im Spiegel: «Ein Autorenfilm, der die Figuren reden und sie dabei auch noch echt klingen lässt; der Tempo hat und – kaum zu glauben – sogar Humor; der in den Kopf will und sich für den Umweg über das Herz nicht zu schade ist. Schomburg erzählt eine traurige Geschichte, ohne sich im Elend zu suhlen und die unendliche Hoffnungs- und Sinnlosigkeit des Seins zu beschwören, wie das einige seiner Kollegen gerne tun. Es hilft natürlich, eine Hauptdarstellerin wie Sandra Hüller zur Verfügung zu haben, die es immer versteht, das Innerste ihrer Figuren freizulegen. Und zwei Schauspieler wie Georg Friedrich und Felix Knopp, zwei völlig unterschiedliche Typen, die es trotzdem begreiflich machen, warum der eine der logische Nachfolger des anderen ist. Ein spannender, bewegender Film, gleichzeitig rätselhaft und offen, mit einer seltsamen und seltenen Herzlichkeit. Ein kleines Wunder.»

 

Der Bonner Philosoph Martin Booms führt in den Film ein und diskutiert anschliessend mit dem Publikum über «Liebe und Selbstsein: Wie viel Ich bist Du?». Mit freundlicher Unterstützung durch die Bavaria Media GmbH.

 

 

Reservieren:

Mit einer Einführung und anschliessender Diskussion mit dem Philosophen Martin Booms.
Trailer