Premierenfilm

Still the Water

F/JAP/S 2014, 121 min, DCP, O/d-f
Regie: Naomi Kawase
Darst.: Nijirô Murakami, Jun Yoshinaga, Miyuki Matsuda, Tetta Sugimoto, Makiko Watanabe, Jun Murakami, Hideo Sakaki u.a.

Seit der Trennung seiner Eltern lebt der sechzehnjährige Kaito mit seiner Mutter auf der kleinen subtropischen japanischen Insel Amami-Oshima. Dass seine Eltern nicht mehr zusammen sind, hat der introvertierte Junge noch immer nicht verarbeitet, und dass seine Mutter sich Liebhaber nimmt, kann er überhaupt nicht verstehen. Seinen Vater, der im fernen Tokio lebt, sieht er nur selten – und wenn er ihn besucht, macht er ihm Vorwürfe wegen der Trennung. Derweil hat Kyoko, Kaitos gleichaltrige Nachbarin, Schulkameradin und Freundin, andere Sorgen. Ihre Mutter, eine Schamanin, ist so schwer erkrankt, dass sie nächstens sterben wird, und ihrem Vater, der im Nachbardorf ein kleines Restaurant führt, bleibt bald nichts anderes mehr, als sich um eine würdige Abschiedszeremonie für seine Frau zu kümmern. Im Laufe dieser für beide schwierigen Zeit kommen sich die zwei Teenager näher, verlieben sich und schlafen zum ersten Mal miteinander. Liebe, Tod und Wiedergeburt waren bei Naomi Kawase bereits in früheren Filmen wiederkehrende Themen. Doch so vollendet wie in diesem von überwältigenden Naturaufnahmen begleiteten Coming-of-Age-Drama voller Mysterien und vielfältig interpretierbarer Symbole hat die japanische Regisseurin ihr Universum noch nie auf die Leinwand gebracht. «‹Still the Water› zeigt Leben im Einklang mit der Natur, ohne allerdings den Raubbau an den Mangrovenwäldern zu unterschlagen. Stets gilt dabei die Beobachtung dem bestimmten Detail: Aus der Genauigkeit entsteht hier das Phantastische. ‹Ich glaube›, sagt bei Henrik Ibsen ‹Die Frau vom Meer›, ‹wenn die Menschen sich nur erst daran gewöhnen würden, auf dem Meer zu leben – oder vielleicht sogar im Meer –, dann würden sie auf eine ganz andere Art vollkommen werden, als wir es sind. Sowohl besser als auch glücklicher.› Diesen Wunschtraum hat die Japanerin Naomi Kawase mit ihrem Film im Kino auf geradezu magische Art Wirklichkeit werden lassen.» Jörg Schöning, Spiegel

 

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