
Love Steaks
Regie: Jakob Lass
Darst.: Lana Cooper, Franz Rogowski, Kerstin Abendroth, Daniela Adenauer, Georg Ludwig-Grosse, Simone Düring, Eric Popp u.a.
Lara und Clemens, beide um die zwanzig, beginnen in einem grossen Kurhotel an der Ostsee zu arbeiten. Während Lara sich als angehende Köchin und einzige Frau in der Küche mit viel Selbstbewusstsein und einer grossen Klappe gegen ein ganzes Männerrudel behauptet, ist Clemens als Masseur im Wellnessbereich meist auf sich allein gestellt – und, ganz im Gegensatz zu Lara, eher schüchtern und introvertiert. Als sich die zwei zum ersten Mal im Warenlift begegnen, passiert erst einmal gar nichts. Doch langsam kommen sich die zwei verlorenen Seelen im Mikrokosmos einer gnadenlosen Leistungsgesellschaft näher. Und schon bald zeigt es sich, dass Lara nicht so tough und Clemens alles andere als gehemmt ist. Was auf den ersten Blick wie eine Girl-Meets-Boy-Story aus einem Groschenheft erscheint, wird in den Händen des 1981 geborenen Jakob Lass, seiner Crew und dem hervorragenden Protagonistenduo Lana Cooper als Lara und Franz Rogowski als Clemens zu einem grossartigen Stück jungem, ungestümem Kino. Dabei glänzt der ohne staatliche Fördergelder und ohne ausgearbeitetes Drehbuch und grösstenteils mit Laien realisierte Film durch eine umwerfende Performance der Körper und rotzfreche Dialoge, die sich bei der Benennung sexueller Dinge bisweilen als sehr detailverliebt erweisen. Beim letztjährigen Filmfest München, wo «Love Steaks» seine Weltpremiere feierte, war der Film die Sensation. Es war das erste Mal in der Geschichte dieses wichtigsten Filmfestivals für junges deutsches Kino, dass die Preise für Regie, Produktion, Drehbuch und Schauspiel an ein und denselben Film gingen. «Ein kleiner, feiner Erstlingsfilm, gemacht von Potsdamer Studenten, die Gottseidank nicht auf ihre Professoren hörten, sondern einfach das taten, worauf sie Lust hatten, mit unglaublich wenig Geld. Eben nicht ‹Fack ju Göhte›, sondern Fuck you Fernsehen und Filmförderung!» Rüdiger Suchsland, artechock