It's All About Time

Lola rennt

DE 1998, 81 Min., DCP, D, ab 12 Jahren
Regie: Tom Tykwer
Darst.: Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup, Nina Petri, Armin Rohde, Joachim Król, Ludger Pistor, Suzanne von Borsody, Sebastian Schipper, Heino Ferch u.a.

Manni hat mal wieder Mist gebaut: Er hat die Tüte mit den 100’000 DM, die er Unterwelt-Boss Ronnie übergeben sollte, in der U-Bahn liegen lassen. Zwanzig Minuten bleiben ihm, die Summe wieder aufzutreiben, sonst droht ihm gewaltiger Ärger. In seiner Verzweiflung ruft er seine Freundin Lola an, die immer eine Lösung findet und ihm nun aus der Klemme helfen soll. Lola lässt sich nicht lang bitten und sprintet sofort los. Doch der erste Lauf nimmt kein gutes Ende. Kurzerhand springt der Film auf Anfang und gibt Lola – und der Liebe, die doch alles möglich macht – eine neue Chance … Spielerisch verknüpft Tom Tykwer Echtzeitschleifen mit dem Schmetterlingseffekt und schuf Ende der 1990er-Jahre mit «Lola rennt» ein rasantes Grossstadtmärchen, das mit seiner unbändigen Energie weltweit für Furore sorgte. Virtuos spielt er mit allen Mitteln, die das Medium bietet. Splitscreen, Zeitlupen und rotierende Kameras kommen zum Einsatz, Realfilm wechselt mit kurzen Animations- und Polaroidfoto-Sequenzen. Alles steht im Dienst der Handlung, alles dient dem Puls des Films, der sich zu einem mitreissenden, formal brillanten visuellen Feuerwerk verdichtet. Selbst das Philosophieren über Kino, Bewegung, Zeit und das Leben schlechthin gelingt sozusagen on the run. Michael Althen schrieb seinerzeit in der Süddeutschen Zeitung: «Dieser Film beginnt nicht wie andere Filme – er explodiert geradezu. Wie beim Start zum 100-Meter-Lauf schiesst er aus den Startblöcken, um die Schnellkraft gleich in Geschwindigkeit umzusetzen. Den Titel darf man durchaus wörtlich nehmen. Mit ihrem feuerroten Haar sieht Lola ohnehin so aus, als stünde sie unter Strom, und so rennt sie wie aufgezogen durch den Film – deutsches Kino auf Speed. Allein der Vorspann ist das Tollste, was seit Jahren zu sehen war, so eine Art Geburt des Films aus dem Geist der Achterbahn. (…) Die Kamera von Frank Griebe fliegt und kurvt, dass es eine wahre Freude ist. Das Kino ist ein grosses Spielzeug, und Tykwer führt stolz vor, was es alles kann. (…) Dreimal beginnt die Geschichte von Neuem, dreimal rennt Lola los, dreimal nimmt das Schicksal seinen Lauf, aber jedes Mal mit anderem Ausgang.»

 

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