Japan im Spiegel seiner Filmklassiker

Seishun zankoku monogatari (Naked Youth)

JAP 1960, 96 min, Jap/d-f
Regie: Nagisa Oshima
Darst.: Miyuki Kuwano, Yûsuke Kawazu, Yoshiko Kuga, Fumio Watanabe, Shinji Tanaka, Yosuke Hayashi u.a.

«Naked Youth» handelt von einem jungen Liebespaar, das sich sein Geld mit kleinen Gaunereien verdient und immer weiter in die Kriminalität abrutscht: Mako lässt sich nachts von fremden Herren nach Hause begleiten – wird einer zudringlich, taucht Kiyoshi auf, um den alten Widerling zusammenzuhauen und auszunehmen. Eine folgenschwere Masche. «Das allein erinnert schon an «À bout de souffle», der zur gleichen Zeit entstand. Welten voneinander entfernt entstanden, sind sie beide Ausdruck einer globalen Befindlichkeit, Welten umspannende Lust, mit Gewesenem zu brechen und Neues daraus zu entwickeln, die Filmsprache explodieren zu lassen, um sie neu zu ordnen. Bestechend ist noch heute die erzählerische Wucht, mit der dieser Film aufwartet. Radikale Nähe und die Verknüpfung von Besitz und Sexualität. «Unsere Generation der ungefähr zwischen 1930 und 1940 Geborenen begann mit grossen Meistern. Diese hatten eine innere Gewissheit, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Wir aber hatten diese Gewissheit nicht mehr, wir wussten nicht, ob diese unsere Sicht der Realität noch stimmte. Bei Kurosawa und Ozu merkt man diese Ungewissheit nicht. Stilistisch und methodisch begannen wir zu experimentieren; wir haben versucht, die Sehweise zu wechseln, haben begonnen, eine neue Sicht zu finden.» Nagisa Ôshima

 

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