Premierenfilm

Ursula oder das unwerte Leben

Regie: Reni Mertens, Walter Marti, CH 1966, 88 min, Dialekt.
Mitw.: Ursula Bodmer, Mimi Scheiblauer, Anita Utzinger u.a.
Ein ergreifender Kinofilm über die Entwicklung der taubblinden und geistig behinderten Ursula Bodmer. An diesem grossen Dokument der Menschlichkeit wirkte der junger Kameramann Rolf Lyssy mit. Als der Film 1966 in die Kinos kam, erregte er grosses Aufsehen, weil er nicht nur die Missstände in der Behindertenbetreuung aufzeigte, sondern auch demonstrierte, welche Entwicklungsmöglichkeiten in schwerstbehinderten Menschen angelegt sind. Überdies ist der Film ein historisches Dokument, weil er die Einzigartigkeit von Mimi Scheiblauer (1891–1968), einer Pionierin der Behindertenpädagogik, festhielt. Reni Mertens’ und Walter Martis mutiger Dokumentarfilm war Auslöser für eine schrittweise Verbesserung der Therapien und Behandlungsmethoden, nachdem sich die Wellen des Schocks, ja Skandals geglättet hatten. «Kein Film verändert die Welt, und nur wenige Filme verändern die Sichtweise, die wir von gewissen Dingen haben. ‹Ursula› ist einer von ihnen.» Freddy Buache

Reservieren: