It's All About Time

Memento

US 2000, 113 Min., DCP, E/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Christopher Nolan
Darst.: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano, Mark Boone Junior, Stephen Tobolowsky, Jorja Fox, Larry Holden, Harriet Sansom Harris, Callum Keith Rennie u.a.

Nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau sinnt Leonard Shelby auf Rache. Doch seine Jagd auf die Mörder wird durch ein Handicap erschwert: Leonard hat seit der Tat das Kurzzeitgedächtnis verloren und kann keine neuen Erinnerungen mehr bilden. Mühsam und mit ungewöhnlichen Hilfsmitteln versucht er, den Tathergang zu rekonstruieren. Als Hinweise und Erinnerungsstützen dienen ihm Polaroidfotos, auf denen er Notizen anbringt, sowie bizarre, über den ganzen Körper verteilte Tätowierungen. Mithilfe des zwielichtigen Teddy und der undurchschaubaren Kellnerin Natalie versucht Leonard Licht ins Dunkel zu bringen. Christopher Nolan («Inception», «Tenet») inszenierte einen ungewöhnlichen, ausgesprochen kühnen Thriller, der um Fragen der Identität und der Erinnerung kreist. Das faszinierende Film-Noir-Puzzle machte den britischen Regisseur weltweit bekannt und basiert auf der Kurzgeschichte «Memento mori» seines Bruders Jonathan. «Memento» folgt den Prinzipien des Genre-Kinos, widersetzt sich aber einer konventionellen Dramaturgie. Vielmehr lässt er das Publikum an der Orientierungslosigkeit des Helden teilhaben, indem sich zwei gegenläufig zueinander erzählte Handlungsstränge abwechseln: In Farbe wird die Geschichte von hinten aufgerollt, während eine in Schwarzweiss gedrehte zweite Handlungsebene sie in chronologischer Abfolge erzählt. Der innovative Umgang mit Zeitstrukturen ist zu einem Markenzeichen von Christopher Nolans Filmen geworden und hat «Memento» zu einem Klassiker des postmodernen Kinos gemacht, der filmwissenschaftlich breit analysiert wurde. Aren Bergstrom schreibt auf 3brothersfilm.com: «‹Memento› ist viel mehr als nur der erste Film, der die Essenz von Christopher Nolan als Filmemacher einfängt. Es ist auch ein atemberaubendes Werk über Erinnerung und Trauma, das unser grundlegendes Bedürfnis erforscht, Erzählungen über unser Leben zu schaffen. (…) Es ist selten, dass ein Regisseur so früh in seiner Karriere einen derartig ausgereiften Film abliefert. Bereits mit seinem zweiten Film zeigte Nolan, dass er zu den besten Regisseuren Hollywoods gehört, und seitdem hat er nie zurückgeblickt.»

 

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